Nach zweieinhalbwöchiger Sommerpause hat sich das ASL-Team Mücke Motorsport am Mittwoch auf den Weg zum Nürburgring gemacht. Auf der Traditionsstrecke stehen von Freitag bis Sonntag der 7. Lauf der Deutschen Tourenwagen Masters, die Rennen 13 und 14 der Formel-3-Euroserie sowie die Rennen 15 und 16 der Formel BMW ADAC Meisterschaft auf dem Programm. Der Rennstall aus der deutschen Hauptstadt, der für den ADAC Berlin-Brandenburg unterwegs ist, kann vor dem Auftritt in der Eifel eine positive Zwischenbilanz ziehen.

Herr Mücke, Ihr Team ist in diesem Jahr erstmals in der DTM mit zwei AMG-Mercedes C-Klasse aus dem Vorjahr unterwegs. Die erste Saisonhälfte ist vorbei. Haben sich Ihre Erwartungen bislang erfüllt?

Peter Mücke: Es war uns von vornherein klar, dass es in dieser hochkarätigen Tourenwagen-Serie keine Anlaufzeit für uns geben wird. Es musste von Anfang an alles stimmen, um hier konkurrenzfähig zu sein. Das ist uns zum großen Teil auch gelungen, wie die Resultate unserer beiden Fahrer zeigen. Stefan Mücke war als Siebenter und Achter in den Punkten, und auch Alexandros Margaritis ist auf dem Sprung dorthin. Wir haben viel gelernt und sind auf dem richtigen Weg, wenngleich auch noch Steigerungspotenzial im gesamten Team vorhanden ist.

Was erhoffen Sie sich von den verbleibenden fünf DTM-Rennen?

Peter Mücke: Die Punkteränge sind seit Beginn der Saison unser Ziel. Daran wird sich auch nichts ändern. Unsere Fahrer haben das Zeug dazu und unsere Mercedes-Rennautos das Potenzial, mit an der Spitze der Jahreswagen zu sein. Das wollen wir jetzt auch auf dem Nürburgring und in den folgenden Rennen unter Beweis stellen.

In der Formel-3-Euroserie ist das ASL-Team Mücke Motorsport mit den beiden Rookies Sebastian Vettel und Átila Abreu im Dallara-Mercedes in die Saison 2005 gestartet. Obwohl beide im Vorjahr Sieger und Zweiter in der Formel BMW ADAC Meisterschaft wurden, ist das sicherlich kein leichtes Unterfangen...

Peter Mücke: Bei dem Schritt in die stärkste Nachwuchsserie der Welt kann man nicht erwarten, dass zwei Rookies gleich um den Titel mitfahren. Das hatten wir uns auch nicht vorgenommen. Punkte- sowie Podestplätze haben wir als Marschrichtung ausgegeben. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten sind wir seit einigen Rennen dort, wo wir hin wollten. Sebastian hat zuletzt in Nürnberg als Zweiter erstmals auf dem Podest gestanden und führt die Rookie-Wertung an. Für Átila ist das Podium ebenfalls in Reichweite. Das Team und die Fahrer sowie deren Zusammenarbeit haben sich weiterentwickelt - ein ganz normaler Prozess, der schon die ersten Früchte trägt. Dies zu untermauern und auszubauen, heißt die Aufgabe für den Rest der Saison.

In der Formel BMW ADAC Meisterschaft stehen noch sechs der insgesamt 20 Rennen auf dem Programm. Mit Sébastien Buemi auf Gesamtplatz 2 und Joao Urbano auf Gesamtrang 3 haben Sie zwei heiße Eisen im Feuer. Ihr Team hat in den vergangenen beiden Jahren den Meister gestellt. Gibt es 2005 den Titel-Hattrick?

Peter Mücke: Das ist ganz klar unser Ziel. Sébastien liegt nur zwölf Punkte hinter dem Spitzenreiter zurück. Wir werden alles daran setzen, ihn noch ganz nach vorn zu bringen. Vier Siege, fünf zweite und zwei dritte Plätze bisher sind eine gute Motivation. Auch Joao hat schon zweimal gewonnen, war einmal Zweiter und dreimal Dritter. Für ihn sollte am Ende zumindest Gesamtrang 3 herausspringen. Für unsere anderen drei Fahrer - Tobias Hegewald, Martin Ragginger und Andzej Dzikevic - steht im Vordergrund, an ihre guten Leistungen anzuknüpfen und sich weiter zu steigern. Für Martin, der zurzeit Gesamtzwölfter ist, gilt es, in der Endabrechnung einen Platz in den Top Ten zu belegen.

Sie selbst, Herr Mücke, haben in dieser Saison mit ihrem Ford Capri in Rennen der historischen Tourenwagen bzw. Youngtimer-Trophy zwei Rennen bestritten. Einen Klassensieg in Zolder und einen Ausfall auf dem Salzburgring gab es für Sie. Zufrieden?

Peter Mücke: Nicht wirklich, denn auch ich will immer gewinnen, wenn ich selbst hinterm Lenkrad sitze. Und natürlich würde ich noch das eine oder andere Rennen mehr bestreiten. Doch da hat ganz eindeutig meine Arbeit als Teamchef den Vorrang. Und diese braucht meine volle Konzentration, denn neun Fahrer in drei Serien sollen unter optimalen Bedingungen bestmögliche Ergebnisse erzielen.