Das spektakulärste Rennen der Saison fand am Samstag auf dem Nürnberger Norisring statt. Der 17 Jahre alte Finne Mika Mäki gewann den dreizehnten Lauf der Formel BMW ADAC Meisterschaft vor Natacha Gachnang (CHE/Josef Kaufmann Racing) und João Urbano (POR/ADAC Berlin-Brandenburg). Mäki konnte nach einem Rennen mit packenden Zweikämpfen und rasanten Überholmanövern seinen ersten Sieg in einem Formel-Auto verbuchen. Der Rookie fährt im kleinsten Team der Serie.

Vater Ari Mäki verbarg seine Augen hinter einer Sonnenbrille. Verstohlen wischte er sich über das Gesicht als sein Sohn Mika nach 22 Runden als Erster aus dem Auto stieg. Der Finne ist Teamchef, Renningenieur und Vater in einer Person. Zusammen mit seiner Frau leitet er das Privatteam um seinen talentierten Sohn. Unterstützung erhält er von Mechaniker Kalle, einem Freund der Familie, der bereits für Mika Häkkinen geschraubt hat. Man kennt sich in der finnischen Motorsportszene. "Im Ziel als Sieger jubeln zu können, war ein unglaubliches Gefühl", sagte Mika Mäki und schüttelte den Kopf.

Der Blondschopf aus der Nähe von Tampere startete vom dritten Platz und rangierte in den ersten Runden unter den Top vier. Die starke Konkurrenz verabschiedete sich durch diverse Manöver in der Mitte des Rennens. In Runde elf kollidierte der Meisterschaftsführende Nicolas Hülkenberg (Emmerich/Josef Kaufmann Racing) mit seinem Teamkollegen Nick de Bruijn (NLD/Josef Kaufmann Racing). Hülkenberg konnte weiter fahren, de Bruijn übersah beim Zurückfahren auf die Strecke Fabio Onidi (ITA/Eifelland Racing) und fiel aus. In der anschließenden Safety-Car-Phase kehrte zunächst Ruhe ein. Doch in Runde 19 kam es erneut zu einem dramatischen Duell.

Der in Führung liegende Sébastien Buemi (CHE/ADAC Berlin-Brandenburg) wurde von Hülkenberg attackiert. Davon profitierten die Verfolger und zogen vorbei. Gachnang, die einzige Frau im Feld, schob sich hinter Mäki an Position zwei. "Mein bestes Ergebnis in drei Jahren Formel BMW ADAC. Ich bin überglücklich", sagte die 17-jährige Schweizerin im Ziel. Als weiterer Nutznießer landete Urbano auf Rang drei: "Endlich hatte ich mal eine große Portion Glück im Rennen." Erstmals in die Punkte fuhren der 15 Jahre alte Johnny Cecotto (Augsburg/Mamerow Racing) und Harald Schlegelmilch (LVA/AM-Holzer Rennsport). Sie belegten Rang neun und zehn.

In der Meisterschaftswertung konnte Hülkenberg nach einem Einschlag in die Mauer keine Punkte sammeln. Dennoch liegt der Emmericher mit 187 Zählern vor Buemi (180) und Urbano (122). In der Rookiewertung führt Hülkenberg vor Martin Ragginger (AUT/ADAC Berlin-Brandenburg, 127) und de Bruijn (123).