In einem packenden Finish sicherte sich Justin Wilson im Duell gegen Oriol Servia seinen ersten Champ Car Sieg. Dabei überholte der groß gewachsene Brite den Ersatzmann von Bruno Junqueira erst elf Runden vor Schluss. Drei weitere Runden musste er sich danach noch gegen die wütenden Attacken des Newman/Haas-Piloten zur Wehr setzen, bevor das Rennen nach einem heftigen Unfall zwischen A.J. Allmendinger und Mario Dominguez unter Gelblicht beendet wurde.

"Es ist nur schwer zu glauben, dass wir es endlich geschafft haben", strahlte Justin nach seinem ersten Triumph in Nordamerika. "Dies bedeutet mir heute sehr viel und ich möchte den Sieg allen zu Hause und besonders den Betroffenen der Terroranschläge von London widmen."

Zu diesem Sieg des Ex-F1-Piloten wäre es aber beinahe nicht gekommen. Denn von Beginn an dominierten Pole-Mann Sebastien Bourdais und Lokalmatador Paul Tracy das Rennen. Als sie dann jedoch gemeinsam in die Box kamen und diese ebenso nebeneinander wieder verlassen wollte und dabei erwartungsgemäß keiner von ihnen nachgab, krachte es.

"Ich glaube wirklich, dass es Pauls Schuld war", lautete die erwartete Schlussfolgerung von Bourdais Renningenieur Craig Hampson. "Er versuchte Sebastien über die gelbe Linie zu drücken, aber wir waren vorne. Paul hätte zurückstecken müssen."

Forsythe-Vizepräsident Neil Micklewright sah die Situation natürlich genau andersherum: "Wir waren zuerst über die Linie und offensichtlich war Bourdais nicht bereit uns in Führung gehen zu lassen."

Das ganze Wochenende über keine Chance auf eine Führung hatte Timo Glock, der als Siebter immerhin einige wichtige Punkte einfahren konnte. "Es war ein hartes Wochenende", bilanzierte der Deutsche. "Wir hatten Probleme ein gutes Setup zu finden. Der erste Stint im Rennen killte uns. Der Reifendruck war wirklich hoch und sorgte dafür, dass ich zwei Sekunden langsamer als der Rest fahren musste." Deshalb musste Timo vorzeitig in die Box und neue Reifen aufziehen lassen.

"Das half uns etwas, aber wir wechselten den Druck später noch einmal, was dem Auto sehr half. Danach wurde ich in einen Zwischenfall mit Nelson verwickelt und beschädigte die linke Seite meines Autos und auch das Heck war betroffen. Das Auto war danach richtig nervös und es war ziemliches Glück, dass wir noch Siebter wurden."

Richtig glücklich ist Timo mit diesem Ergebnis aber nicht. "Wir müssen einen Weg finden das Auto zu verbessern und wieder dahin zu gelangen, wo wir die Saison begonnen haben: An der Spitze."

Das Rennergebnis

1. Justin Wilson RuSPORT 1h 46:10.177
2. Oriol Servia Newman Haas + 0.730
3. Alex Tagliani Team Australia + 1.695
4. Jimmy Vasser PKV + 1.868
5. Sebastien Bourdais Newman Haas + 2.558
6. Ryan Hunter-Reay Rocketsports + 3.234
7. Timo Glock Rocketsports + 4.698
8. Alex Sperafico HVM, Inc. + 5.377
9. Ryan Dalziel Dale Coyne + 1 Runde
10. Nelson Philippe Mi-Jack Conquest + 1 Runde
11. Andrew Ranger Mi-Jack Conquest + 3 Runden
12. A.J. Allmendinger RuSPORT + 6 Runden
13. Mario Dominguez Forsythe Championship + 6 Runden
14. Marcus Marshall Team Australia + 21 Runden
15. Bjorn Wirdheim HVM, Inc. + 26 Runden
16. Paul Tracy Forsythe Championship + 29 Runden
17. Cristiano da Matta PKV + 30 Runden
18. Ricardo Sperafico Dale Coyne + 31 Runden