Schon vor gut 40 Jahren machten sie die "Grüne Hölle" unsicher: Von 1960 bis 1966 war das ADAC-500-Kilometer-Rennen allein den kleinen Tourenwagen mit einem Hubraum von nicht mehr als 1,3 Liter Volumen vorbehalten. Schon damals balgten sich die Mini-Renner auf dem Nürburgring um Zehntelsekunden. In Anlehnung an diese glorreiche Zeit findet dieses Jahr die vierte Auflage des "Kampfs der Zwerge" statt – einer der absoluten Publikumsmagneten des Internationalen Oldtimer Festivals.

Mit rund 70 Fahrzeugen gehört diese beliebte Rennserie außerdem zu den teilnehmerstärksten Rennserien, doch nicht nur die Quantität ist herausragend – auch die Qualität kann sich durchaus sehen lassen. Neben einem NSU TT starten in dieser Serie auch zahlreiche Steyr-Puch und Autobianchi. Der Gesamtsieg im letzten Jahr ging an den Niederländer Jan ter Morsche in seinem Abarth A112. Hinter ihm komplettierten der deutsche Mini-Fahrer Frank Lenders sowie der Belgier Tommy Galle – ebenfalls am Steuer eines Abarth – das international besetzte Podium.

Das Konzept der Rennserie ist ebenso simpel wie wirkungsvoll: Eine kostengünstige Klasse soll möglichst viele Teilnehmer anziehen und für volle Starterfelder, viel Spannung und reichlich Action sorgen – genau diese Ideen wird hier auf eindrucksvolle Art und Weise verwirklicht. Zugleich zählt der "Kampf der Zwerge" auch zu den Meisterschaften Abarth-Coppa-Milla, British Car Trophy und NSU-TT-Trophy.

Ein weiterer wichtiger Faktor für den Erfolg der Bonsai-Rennwagen ist das großzügige Reglement, das auch den so genannten "Exoten" wie einem Davrian IMP, dem MG Midget oder dem Mini Marcos GT die Teilnahme ermöglicht. Bei der Auswahl der Fahrzeuge achten die Veranstalter vor allem auf den technischen Zustand der Boliden. Da die Autos keine Originale sein müssen, ist die Anzahl verschiedener und seltener Typen immens.

Obwohl die Rennen immer heiß umkämpft sind, steht der sportliche Wettkampf bei den Tourenwagen aus den 50er, 60er, 70er Jahren und deren Besitzer nur an zweiter Stelle. Die Atmosphäre ist von einem freundlichen "Miteinander" statt einem verbissenen "Gegeneinander" geprägt. Nicht selten helfen sich die Konkurrenten vor dem Rennen beim "Schrauben", damit alle Autos rechtzeitig zum Start einsatzbereit sind.