Zu ihrer Zeit galten sie als die schnellsten Rennwagen überhaupt und zeichneten sich nicht nur durch astronomische Motorleistungen aus, sondern wussten oftmals auch mit atemberaubend schönen Karosserien zu faszinieren: die Gruppe C- und GTP-Autos, wie sie zum Beispiel von 1982 bis 1993 in Le Mans und der Sportwagen-WM antraten. Nun kehren die geschlossenen Zweisitzer auf den Nürburgring zurück.

Die Gruppe C-Boliden prägten ohne Zweifel eine besonders prachtvolle Ära im Motorsport. Zahllose Werksteams kämpften von Suzuka bis Donington Park, auf dem Nürburgring und dem "Circuit des 24 heures" um WM-Punkte und natürlich die Ehre. Von den extrem erfolgreichen Porsche 956 und 962 über den Lancia LC1 und LC2 bis zu den verschiedenen Jaguar vom Typ XJR-6 bis XJR-11, von den Sauber-Mercedes über die Peugeot 905 bis hin zum Nissan R90C und jenem Wankel-Mazda 787B, der 1991 in Le Mans gewann und damit einen der größten Triumphe für den Rotationskolben-Motor errang – mit diesen Typen verbinden sich Mythen.

Auch die Liste der Fahrer, die in der Sportwagen-WM zu den ganz Großen ihrer Zunft gehörten, enthält viele berühmte Namen: Jacky Ickx und Jean-Louis Schlesser, Derek Bell und Derek Warwick, Theo Fabi und Mauro Baldi, Stefan Bellof und Rolf Stommelen bis hin zu Jochen Mass, "Strietzel" Stuck und Klaus Ludwig – sie haben der Gruppe C ihren Stempel aufgedrückt. Zugleich diente diese Rennserie aber auch einem längst legendären Junior-Team als Sprungbrett in die Formel 1.

Von 1990 bis 1991 bildeten Michael Schumacher, Heinz-Harald Frentzen und Karl Wendlinger am Steuer ihrer Sauber-Mercedes das wohl schnellste Klassenzimmer, das die Rennsport-Geschichte bis dato erleben durfte. Im November des gleichen Jahres gaben Sauber und Mercedes offiziell den Rückzug aus der Serie bekannt, da die Partner gemeinsam den Aufstieg in die Formel 1 vorbereiteten. Auch andere Teams verabschiedeten sich nach und nach. Für 1993 wurde diese Weltmeisterschaft zum Leidwesen der zahlreichen Fans nicht mehr ausgeschrieben.

Doch zur Saison 2003 gründeten einige Enthusiasten in England den Group C/GTP Racing Club, um diesen sensationellen Rennwagen eine neue Spielwiese im historischen Sport zu schaffen. Im Rahmen des 23. Int. Oldtimer Festival kehren diese Boliden nun wieder auf deutschen Boden zurück, um an der Stätte alter Erfolge erneut an den Start zu gehen: dem Nürburgring. Wichtigste Voraussetzung, um an der Serie teilnehmen zu dürfen, ist übrigens absoluter Originalzustand des Gruppe C/GTP-Sportwagens. Die beiden Wertungsläufe beginnen übrigens traditionell mit einem fliegenden Start.