Zu seinem ersten Rennsporteinsatz auf der britischen Insel gelangt der Hückelhovener Mario Josten am kommenden Wochenende (25.-26. Juni). Die belgische Tourenwagenmeisterschaft Belcar startet auf der altehrwürdigen Rennstrecke von Brands Hatch. Dort fand 1926 erstmals ein Autorennen statt, damals jedoch noch auf einer Graspiste. Der südöstlich von London gelegene Kurs führt durch die Hügellandschaft Kents und gilt fahrerisch als sehr anspruchsvoll.

"Da die Strecke für mich absolutes Neuland ist, habe ich mich per Computerspiel auf das Rennen vorbereitet", erklärt Josten. Der erst 17 Jahre alte Tourenwagenpilot des Aachener Teams GS Motorsport freut sich auf den 4184 Meter langen Kurs. Abwechselnd mit seinem Teamkollegen Robin Haschke steuert er den 400 PS starken BMW M3 über die 125 Minuten lange Renndistanz. "Eine besondere Herausforderung stellt die Haarnadel-Kurve "Druids" dar. Zunächst beschleunigt man den Berg hoch und muss dann exakt zur richtigen Zeit bremsen. Mit etwas Glück ergeben sich dort Überholmöglichkeiten", so Josten.

Nach seinem technisch bedingten frühen Ausscheiden beim Sechs-Stunden-Rennen im belgischen Spa-Francorchamps hofft Josten in Brands Hatch auf einen Podest-Platz. "In Spa lagen wir auch bis zur 70. Minute in Führung, doch dann musste ich das Auto mit gerissenem Gaszug neben der Strecke abstellen", fasst der Youngster seinen letzten Renneinsatz zusammen.

Brands Hatch zählte früher zu den Formel-1-Strecken. Der erste Grand Prix fand im Juli 1964 statt und wurde in den darauffolgenden Jahren im Wechsel mit Silverstone ausgetragen. Es folgten elf Formel-1-Rennen auf dieser Piste. Aufgrund der wachsenden Anforderungen der Königsklasse an eine Strecke und die dazugehörigen Umgebungsbedingungen wie Fahrerlager und Boxengasse fand 1986 der letzte Grand Prix in Brands Hatch statt.

In der Haarnadel-Kurve "Druids" nahmen die Circuit-Besitzer vor der aktuellen Saison Verbesserungen zu Gunsten der Sicherheit vor. Sie entfernten stabile Befestigungen am Kurvenausgang. Der ehemalige Rennfahrer und Eigentümer von Brands Hatch, Jonathan Palmer: "Wir haben auf der Strecke in mehr Sicherheit investiert. Nicht nur um das Verletzungsrisiko der Fahrer zu senken, sondern auch um die teuren Unfallkosten am Auto zu reduzieren."