Der Seriensieger möchte seine Erfolgsgeschichte in Le Mans fortsetzen: Insgesamt 13 Mal trug sich Michelin bislang in die Siegerlisten der "24 Stunden von Le Mans" ein, dem berühmtesten Langstreckenrennen der Welt. Auch in diesem Jahr setzen die Favoriten auf die Marke mit dem Bibendum, die 2005 den achten Sieg in Folge anstrebt.

Fauchende Sportwagen, die mit 340 km/h die Hunaudières-Gearde herunterrasen, 200.000 Fans, die gefesselt sind von einer einzigartigen technischen und körperlichen Herausforderung, Fahrer und Mechaniker, die die Grenzen das Machbaren scheinbar immer weiter hinausschieben: Le Mans ist mit keinem anderen Event der Rennsportwelt zu vergleichen. Hier siegten mit Bugatti, Ferrari, Jaguar, Mercedes-Benz, Aston Martin, Ford, Porsche und heute Audi die größten Namen der Automobilwelt. Und viele von ihnen holten ihre legendären Siege an der Seite des erfolgreichsten Reifenherstellers der vergangenen 20 Jahre – Michelin.

Auch bei der diesjährigen Ausgabe der Klassikers an der Sarthe am 18./19. Juni setzen die Favoriten in allen Klassen auf die Marke mit dem "Bib". Bei den großen Prototypen, die um den Gesamtsieg fahren werden, überstrahlen zwei Namen den Rest des Feldes: Drei Audi-Kundenteams setzen den bereits viermal siegreichen Audi R8-Biturbo ein. Und in einem davon fährt Tom Kristensen, jener Mann, der bei acht Le Mans-Starts sechsmal gewann und damit in 2004 den Rekord der Sarthe-Legende Jacky Ickx einstellte. So prominent die anderen 13 Autos der "Königsklasse" LMP1 bestzt sind, so sticht doch ein Pilot heraus: Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb, der mit seinem langjährigen Partner Michelin auch in dieser Saison die Drifter-Szene dominiert, wagt einen Ausflug auf die Rundstrecke. Natürlich vertraut er auch in seinem Pescarolo-Judd – wie rund die Hälfte der 48 Teilnehmer – auf die Rennreifen aus Clermont-Ferrand.

Die müssen auf dem 13,650 Kilometer langen "Circuit de 24 Heures" schier unglaubliche Belastungen aushalten. "Früher ging es in Le Mans auch um den schonenden Umgang mit dem Material", erinnert sich Gérard Aussage, bei Michelin verantwortlich für das Sportwagen-Programm. "In den vergangenen Jahren hat sich dieser Klassiker jedoch immer mehr zu einer Aneinanderreihung einzelner Sprintrennen entwickelt." Spitzentempi von mehr als 340 km/h und ein Renndurchschnitt von 220 km/h (inklusive aller Boxenstopps) gelten heute als normal. Der raue und wellige Asphalt der Landstraßen-Sektion wechselt mit den Passagen über den permanenten ‚Circuit Bugatti´, der äußerst eben ist und sehr viel Grip bietet.

Dank der ständigen technischen Weiterentwicklung und der Erfahrung der Michelin Techniker können die Teams heute in der Nacht bis zur vier Turns mit einem Satz Pneus absolvieren. Nur zur Erinnerung: Vier Stints à zwölf oder 13 Runden bedeuten immerhin rund 700 Kilometer oder mehr als drei Stunden Renntempo. Für die Michelin Partner ein unschätzbarer Vorteil. Denn in Le Mans dürfen während der Boxenstopps nicht zeitgleich die Reifen gewechselt und getankt werden. Darüber hinaus ist die Anzahl der Mechaniker und der Pressluftschrauber begrenzt, so dass immer nur zwei Pneus gleichzeitig getauscht werden können – eine Zeit raubende Angelegenheit. Die Teams gewinnen daher wertvolle Sekunden, wenn sie nicht bei jedem Halt vor ihrer Box auch neue Reifen aufziehen müssen. Wenn also am Sonntag kurz nach 16 Uhr ein Michelin Team den berühmten Siegerpokal mit der überdimensionalen "24" in den Himmel über der Sarthe recken wird, wird dieser Triumph zu großen Teilen auch ein Erfolg des "Bib" sein.