Man spricht Deutsch bei der diesjährigen Sandbahn-Weltmeisterschaft. Fünfzig Prozent der qualifizierten Fahrer kommen aus Deutschland, die weiteren Fahrer sind aus England, Italien, Holland, Frankreich, Tschechien, der Schweiz und Finnland. Ein weiterer interessanter Aspekt ist, die etablierten Stars sind nicht mehr klare Favoriten. Der Nachwuchs zeigte in den Semifinals eine starke Vorstellung.

Das erste von zwei Semifinals fand im französischen St. Macaire statt. Hier konnte der Weltmeister von 2003 Robert Barth (Memmingen) zwar einen Tagessieg einfahren, aber der erneut hervorragend aufgelegte junge Finne Joonas Kyläkorpi stahl den Stars mit 3 Laufsiegen die Show, gab sich dann im Finallauf mit Platz drei hinter Paul Hurry (GB) zufrieden. Mit den fünften Platz qualifizierte sich auch Stefan Katt (Neuwittenbeck), Platz sieben reichte für Enrico Janoschka (Güstrow). Jörg Tebbe (Dohren) konnte sich mit Platz neun einen der Startplätze im Mühldorfer Last Chance Heat sichern.

Pech hatte Matthias Kröger (Bokel), der nach zwei Laufsiegen einen schweren Sturz hatte und den Rest des Rennens mit einer schweren Gehirnerschütterung im Krankenhaus verbrachte. Er wird jedoch sicher eine Wildcard für Mühldorf vom Veranstalter erhalten.

Am Sonntag im niederbayerischen Pfarrkirchen, wurde das Fahrerfeld ordentlich durcheinander gewürfelt und die Jugend setzte sich durch. Dauersieger und mehrfacher Weltmeister Gerd Riss (Bad Wurzach) konnte nur Platz drei erreichen und der zweifache Weltmeister Kelvin Tatum (GB) musste, aufgrund anhaltender technischer Probleme, fast um seine Qualifikation bangen. Überraschungssieger in Pfarrkirchen wurde Daniel Bacher (Baindt) vor dem Mühldorfer Lokalmatadoren Herbert "Peppi" Rudolph. Eine weitere Überraschung lieferte Markus Eibl (Dietersbach), der 23-jährige bekam als Deutscher Jugendmeister einen Startplatz in der WM-Qualifikation die er souverän meisterte. Jetzt im Semifinale gelang ihm sogar ein Laufsieg vor Altmeister Riss und in der Endabrechnung ist er als sechstplazierter für die WM-Endrunde, die am 26. Juni in Mühldorf a. Inn beginnt, sicher qualifiziert.

Somit stehen nun die 16 Fixstarter für die WM-Endrunde fest, die zwei neuntplazierten müssen sich in Mühldorf gegen die vom Veranstalter gesetzten Wildcardfahrer um die zwei verbleibenden Startplätze im Last Chance Heat fighten. Allein dieser Lauf am 26. Juni, pünktlich um 13.30 Uhr auf Deutschlands schnellster Sandbahn in Mühldorf a. Inn birgt unheimliche Spannung. Wer die vier Wildcards bekommen wird steht noch nicht fest, hier laufen nun die Verhandlungen. Da aber mit Matthias Kröger nur einer der WM-Titel-Aspiranten strauchelte, bieten sich dem ADAC-Ortsclub auf Mühldorf viele Möglichkeiten. Da werden die Verantwortlichen sicher auch mit dem amtierenden Speedway-Weltmeister Jason Crump (AUS) verhandeln.