Maximilian Günther startete am Wochenende zum ersten Mal beim berühmtesten Formel-3-Rennen der Welt: dem FIA F3 World Cup Macau Grand Prix. Der Formel-3-Vize-Europameister trat für den Traditionsrennstall SJM Theodore Racing by Prema an, der das Stadtrennen in China bereits achtmal gewinnen konnte; 1983 mit Formel-1-Legende Ayrton Senna am Steuer.

Günther, der kürzlich zum ADAC Junior-Motorsportler des Jahres gewählt wurde, zeigte zum Auftakt des Wochenendes auf dem Guia Circuit eine starke Leistung. Im Qualifying war er drittbester Macau-Rookie auf dem 6,120km langen Kurs. Er qualifizierte sich als Siebter im Starterfeld der 29 besten Formel-3-Fahrer der Welt. Im Qualifying-Rennen am Samstag fiel er auf Platz sechs liegend aus. Beim Hauptrennen am Sonntag führte ein unverschuldeter Schaden nach einer starken Aufholjagd zum vorzeitigen Ausfall.

Foto: Prema Powerteam
Foto: Prema Powerteam

Max, dein Auftakt hätte kaum besser laufen können. Im Qualifying hast du als drittbester Rookie den siebten Startplatz erzielt.
Mit Platz sieben bei meinem ersten Qualifying in Macau konnte ich wirklich sehr zufrieden sein - vor allem angesichts der erfahrenen Konkurrenz. Ich habe sogar meinen Teamkollegen Felix, der das Rennen schon zweimal gewonnen hat, hinter mir gelassen. Meine beste Rundenzeit habe ich auf einem alten Reifensatz erzielt. Mit einem frischen Set wäre sicherlich noch mehr drin gewesen. Das zeigt, wie gut unser Speed auf dieser herausfordernden Strecke war.

Von Startplatz sieben war das Qualifying-Rennen für dich früh beendet. Was war passiert?
Mir gelang ein guter Start und ich konnte mich um eine Position auf Platz sechs verbessern. In Kurve zwei war die Innenseite von anderen Autos blockiert. Ich hatte Geschwindigkeitsüberschuss und entschied mich deshalb für die Außenseite. Das ist in dieser Kurve absolut möglich. Ich dachte, dass alles passen würde. Doch auf der schmutzigen Seite der Strecke kam ich ein wenig zu weit nach links heraus. Schon eine leichte Berührung der Streckenbegrenzung reichte aus, um einen Schaden an der Aufhängung meines Autos zu verursachen, sodass ich nicht weiterfahren konnte.

Foto: Prema Powerteam
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Im Hauptrennen hattest du großes Pech nach einem starken Start. Was führte zum Ausfall?
Ich hatte einen guten Start und konnte direkt vier oder fünf Autos hinter mir lassen. In der vierten Runde wollte ich ein weiteres Auto überholen. Ich zog aus seinem Windschatten heraus, als mein rechter Hinterreifen plötzlich einen Schaden hatte. Ich habe versucht, zurück an die Boxengasse zu fahren. Leider war die Aufhängung an meinem Auto gebrochen und ich musste aufgeben. Das ist sehr enttäuschend, denn ein Platz in den Top-10 wäre drin gewesen.

Wie hat dir der Macau Grand Prix insgesamt gefallen?
Insgesamt war mein erstes Rennen in Asien eine tolle Erfahrung. Ich hatte so eine große Vorfreude auf den Grand Prix. Nicht nur die Strecke war ein einzigartiges Erlebnis, sondern die gesamte Stimmung am Wochenende. Die Zuschauer waren fantastisch und haben uns während jeder Session angefeuert. Zudem hatten wir ein paar lustige PR-Aktionen mit dem Team, dabei habe ich sogar ein paar chinesische Wörter gelernt. Bei einem Event haben wir uns in einem Supermarkt ein Rennen mit Einkaufswägen geliefert, das war schon verrückt. Genauso die Streckenbegehung zu Beginn des Wochenendes - mitten im Stadtverkehr! So etwas erlebt man wohl nur in Macau. Gern hätte ich meine tolle Formel-3-Saison mit einem besseren Ergebnis abgerundet, doch am Ende fehlte das nötige Glück.