Dr. Wolfgang Ullrich nahm Ende 2016 seinen Hut als Motorsport-Chef bei Audi, nun zieht sich der Österreicher endgültig in Richtung Rente zurück. Damit beginnt ein völlig neuer Abschnitt in den Racing-Aktivitäten der Ingolstädter, war Dr. Ullrich doch seit 1993 verantwortlich für den Motorsport-Auftritt der deutschen Premiummarke und im zurückliegenden Jahr noch als Berater mit an Bord. Anlässlich des Rücktritts blickt Motorsport-Magazin.com noch einmal auf das "Lebenswerk" von Dr. Wolfgang Ullrich zurück.

Dr. Ullrichs Erfolge bei Audi im Sportwagen-Bereich

Denkt man an Audi im Motorsport, kommen einem vor allem die Serienerfolge bei den 24h von Le Mans in den Sinn. Zwischen 1999 und 2016 holte Audi bei nicht weniger als 13 Ausgaben den Gesamtsieg und feierte dabei so historische Meilensteine wie den ersten Diesel-Gesamtsieg 2006 und den ersten Sieg eines Hybrid-Boliden 2012. Maßgeblichen Anteil daran hat natürlich Dr. Wolfgang Ullrich als Motorsportchef. Doch nicht nur in Le Mans dominierten R8, R10, R15 und R18 jahrelang, sondern auch auf der anderen Seite des Atlantiks in der ALMS.

Neun Mal in Folge, zwischen 2000 und 2008, holte Audi in Amerikas prestigeträchtigster Langstrecken-Serie Fahrer- und Hersteller-Titel. In der 2012 eingeführten Langstrecken-WM, der FIA WEC, holte sich Audi dazu 2012 und 2013 den Gesamtsieg bei Fahrern und Konstrukteuren. Seit Einführung des GT3-Reglements im Jahre 2006 ist Audi zudem mit dem R8 erfolgreich auf den Rennstrecken dieser Welt unterwegs, unter anderem gewann man drei Mal das 24h-Rennen auf dem Nürburgring und den Fahrer-Titel im ADAC GT Masters.

Audis wichtigste Gesamterfolge unter Dr. Ullrich im Sportwagen-Bereich:

SerieGesamtsiege
Le Mans2000 - 2002, 2004 - 2008, 2010 - 2013
FIA WEC2012, 2013
ALMS2000 - 2008
24h Nürburgring2012, 2014 - 2015
Blancpain GT Serie2014 - 2015
ADAC GT Masters2009, 2014, 2016

Dr. Ullrichs Erfolge bei Audi im Tourenwagen-Bereich

Doch nicht nur die Erfolge auf der Langstrecke machen Audi aus, sondern auch Siege und Meisterschaften im Tourenwagensport. Vor dem Engagement in Le Mans begann Dr. Ullrichs Motorsport-Abenteuer mit Audi Mitte der 90er-Jahre im Super-Tourenwagen-Cup. Audi setzte in dieser von 1994 bis 1999 ausgetragenen Serie auf den A4 quattro und holte damit im deutschen Cup zwei Gesamtsiege: Emanuele Pirro wurde 1996 deutscher Super-Tourenwagen-Meister, Christian Abt tat es dem Italiener 1999 gleich.

Daneben forcierte Dr. Ullrich auch Audis werksseitigen Einstieg in die "neue" DTM, der zur Saison 2004 vollzogen wurde. Auch hier setzten die Ingolstädter auf den A4, nachdem in den vier Saisons zuvor noch zweitürige Coupés verwendet wurden. Gleich auf Anhieb holte Audi mit Mattias Ekström die Fahrer-Meisterschaft, in weiterer Folge wurden neben Ekström auch Timo Scheider, Martin Tomczyk, Mike Rockenfeller und René Rast auf einem Audi DTM-Champion. Zuvor holte außerdem Laurent Aiello auf einem vom Abt-Team privat aufgebauten Audi TT den DTM-Titel.

Audis wichtigste Gesamterfolge unter Dr. Ullrich im Tourenwagen-Bereich:

SerieGesamtsiege
DTM (Fahrer) 2002, 2004, 2007 - 2009, 2011, 2013
DTM (Marken)2004, 2008 - 2009, 2011, 2014, 2016
STW Deutschland (Fahrer)1996, 1999