Erstmals seit den 12 Stunden von Mugello im März geht Robert Kubica wieder bei einem Rennen auf der Rundstrecke an den Start. Der ehemalige Formel-1-Pilot teilt sich in der Renault Sport Trophy am nächsten Wochenende ein Cockpit mit Amateurpilot Christophe Hamon.

Kubica hat den Renault RS01 bereits in Ales in Frankreich getestet und war von dem Boliden begeistert. "Ich habe mich am Steuer des RS01 schnell wohl gefühlt und sogar auf einer kurvigen Strecke wie in Ales waren seine Qualitäten sofort offensichtlich, vor allem die Bremskraft", schwärmte Kubica.

"Ich war beeindruckt, wie spät man vor einer Kurve bremsen kann und dass es kein Karosseriewanken gibt, selbst wenn man pusht, um das Maximum aus dem verfügbaren Grip herauszuholen", meinte er. "Ich freue mich darauf, in Spa zu fahren, wo auch der Abtrieb, den das Auto erzeugen kann, ins Spiel kommen wird."

Keine Rückkehr in den Rallyesport geplant

Kubica ist in diesem Jahr nur selten hinter dem Lenkrad eines Rennboliden anzutreffen. Nach der Rallye Monte Carlo zog er sich aus der Rallyeweltmeisterschaft zurück. Nach den 12 Stunden von Mugello wurde es erneut ruhig um den Polen. Im Juli meldete er sich mit einem Start bei der Rallye Coppa Citta di Lucca zurück, wo er einen Clio S1600 pilotierte.

Kubica bat die Fans jedoch darum, in diese kurzzeitige Rückkehr in den Rallyesports nichts hineinzuinterpretieren. Er sei lediglich zum Spaß bei der kleinen Rallye in der Toskana an den Start gegangen, betonte er auf seiner Facebook-Seite. Kubica nahm in der Vergangenheit mehrfach an regionalen Rallyes in Italien teil. Bei einer von ihnen verletzte er sich 2011 bekanntlich schwer.

Um die Probleme mit seinem rechten Arm zu kompensieren, der bei dem Unfall damals am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurde, ließ Kubica in monatelanger Arbeit die Schaltung des Clio umbauen. Unklar ist, inwieweit die Schaltung des Renault RS01 mit Schaltwippen am Lenkrad auf Kubicas Bedürfnisse angepasst werden muss.

Mit Einsätzen in Renault-Boliden kehrt Kubica zu seinen motorsportlichen Wurzeln zurück. Einst gehörte er zum Förderprogramm des französischen Herstellers und gewann 2005 die erste Saison der Formel Renault 3.5, womit er sich einen Formel-1-Test sicherte. Nach seiner Zeit bei BMW in der Formel 1 kehrte Kubica zu Lotus Renault zurück und hätte auch 2011 für das Team ins Lenkrad gegriffen, wenn der schwere Rallyeunfall nicht seine Formel-1-Karriere abrupt beendet hätte.