Der Red-Bull-Air-Race-Pilot Hannes Arch ist tot. Der Österreicher starb in der Nacht vom 8. auf den 9. September bei einem Hubschrauber-Absturz in der Schobergruppe in den Hohen Tauern. Eine weitere Person, die sich an Bord des Helikopters befand, wurde schwer verletzt geborgen. Die Ursache für den Absturz des erfahrenen Piloten ist bislang ungeklärt.

"Wir sind am Boden zerstört! Hannes hat vergangene Nacht bei einem Helikopterflug über seinen geliebten Bergen sein Leben verloren", heißt es in einem Statement auf seiner Homepage. "Wir haben unseren Freund und Bruder verloren. Worte können nicht beschreiben, wie wir uns fühlen. In diesen Stunden sind unsere Gedanken bei seiner Freundin Miriam, seinen Eltern Heidelore und Johann, seiner Schwester Lisa, seinen Neffen Felix und Moritz und allen Menschen, die ihm nahestanden."

Der Steirer hatte am Donnerstagabend einen Transportflug zu einer Berghütte unternommen. Auf dem Rückweg zerschellte der Helikopter an einer Felswand. Die Unglücksstelle auf rund 2.300 Metern Höhe ist schwer zugänglich, weshalb die Bergretter rund drei Stunden für den Aufstieg benötigten. Als sie in den frühen Morgenstunden des Freitags das Wrack in einer steilen Felsrinne erreichten, konnte Arch nur noch tot geborgen werden. Sein Begleiter wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus geflogen.

Hannes Arch war Red Bull Air Race-Pilot, Foto: Red Bull
Hannes Arch war Red Bull Air Race-Pilot, Foto: Red Bull

Aktuell rätselt die Polizei, wie es zu diesem folgenschweren Unfall kommen konnte. "Es war ein angemeldeter Nachtsichtflug, das Wetter war gut. Unter solchen Umständen ist ein Flug eigentlich kein Problem", erklärte Ewald Dorner von der Polizeiinspektion Heiligenblut.

Ein Leben am Limit

Hannes Arch war 2007 der erste Österreicher, der am Red Bull Air Race teilnahm. Sein größer Erfolg gelang dem Steirer bereits ein Jahr nach dem Einstieg: Er kürte sich zum Weltmeister. In einem Interview mit Motorsport-Magazin.com sprach er vergangenes Jahr von den Risiken seines Sports. "Man betreibt Motorsport, aber ohne Sicherheitsboden. Man fliegt in Bodennähe mit 400 Stundenkilometer um einen Pfeil herum. Das ist vergleichbar mit einem Skirennen - wer die engste Linie findet, hat gewonnen", sagte Arch. Auf die Frage, wie verrückt man auf einer Skala von 1 bis 10 sein müsse, um diesen Sport zu betreiben, musste er nicht lange überlegen: "Eine knallharte Zehn."

Hannes Arch liebte die Fliegerei, Foto: Red Bull
Hannes Arch liebte die Fliegerei, Foto: Red Bull

Nun musste der 48-Jährige sein Leben bei einem Routineflug zurück zum Flughafen Salzburg lassen. Vielleicht der einzige Trost, der seinen Angehörigen und Freunden bleibt, ist die Tatsache, dass Arch bei seiner wohl größten Leidenschaft gestorben ist: Fliegen. "Mein Rezept ist, dass ich konsequent nur das mache, was mich glücklich macht", sagte er im Interview vor einem Jahr. "Alles andere interessiert mich nicht. Ich habe 25 Jahre lang immer nur das gemacht, für was ich gelebt habe."

Privat war Arch seit 2010 mit Miriam Höller liiert. Die Deutsche ist ein bekanntes Action-Model, Stuntfrau und Moderatorin. Sie hatte sich Mitte Juli bei einem Action-Fotoshooting beide Füße gebrochen. Nun befand sich Höller wieder auf dem Weg der Besserung, besuchte im August sogar das Red Bull Air Race in Ascot. Am 22. September hätte das Paar gemeinsam Archs 49. Geburtstag gefeiert.