Das erste Rennwochenende der neuen GP2 Serie liegt also hinter uns. Und im Gegensatz zum Quasi-Vorgänger, der internationalen Formel 3000, konnte die neue Rennserie bei ihrem Debütrennen immerhin eines für sich verbuchen: Eine erhöhte Aufmerksamkeit in Form von Live-Übertragungen und verstärkter Berichterstattung.

Allerdings gab es beim Debüt nicht nur positive Dinge zu berichten. So plagten sich die Fahrer und Teams am Freitag mit unidentifizierbaren elektrischen Problemen an der Standard-ECU der GP2-Boliden herum.

Und auch die Kupplung der Autos bescherte den Fahrer solche Probleme, dass sich die Organisatoren aus Sicherheitsgründen dazu entschieden die eigentlich geplanten stehenden Starts der beiden Läufe abzusagen und stattdessen einen fliegenden Start hinzulegen.

Aber dem noch nicht genug. Aufgrund anhaltender Bremsprobleme wechselten die Organisatoren sogar noch vor dem zweiten Rennen am Sonntagvormittag den Bremsenhersteller von Carbone Lorraine zu Brembo. Vor dem nächsten Rennen sollen nun alle Interessenten Angebote abgeben.

Dennoch gab es auch im Spritrennen am Sonntag unzählige Ab- und Ausflüge der Fahrer in die Kiesbetten zu sehen, was angesichts des kurzfristigen Bremsenwechsels nicht allzu verwunderlich war.

Es gab jedoch auch noch positive Aspekte abseits der Kinderkrankheiten der Boliden, über die es sich nach dem ersten GP2-Wochenende zu berichten lohnt. So zum Beispiel die starken Auftritte der vielen Jungtalente, die in den Entwicklungsprogrammen der F1-Teams von British American Racing, Renault oder Red Bull involviert sind.

So erzielten die beiden Renault-Junioren Heikki Kovalainen und Jose Maria Lopez direkt im ersten Meisterschaftsrennen der Geschichte einen Doppelsieg für ihre jeweiligen Teams von Arden und DAMS. Abgerundet wurde der Nachwuchstag durch den ersten Podestplatz von Red Bull Junior Scott Speed, der damit den Ex-F1-Piloten Gimmy Bruni, B·A·R-Schützling Adam Carroll und Red Bull Kollege Neel Jani hinter sich ließ.

Am Sonntag gab dann der B·A·R-Development-Driver Carroll den Ton an und gewann vor Premat und erneut Kovalainen und Bruni. Die Weltmeistersöhne Piquet, Rosberg und Lauda spielten derweil keine Rolle im Kampf um die Siege.

Dank einiger spannender Zweikämpfe und Überholmanöver entpuppten sich die Rennen der neuen Serie als durchaus unterhaltsam, weshalb die GP2 - nach dem Beseitigen der anfänglichen Kinderkrankheiten und Probleme - sicherlich eine Bereicherung des F1-Rennwochenendes und ein Sprungbrett für die vielen jungen Talente darstellen wird.