Ein Minardi-Pilot, der Portugiese Rodrigo Gallego, tritt an zur Titelverteidigung, wenn am 22. April in Hockenheim erstmals wieder die Formel 1-Motoren dröhnen. Ein Scherz? Keinesfalls - es handelt sich um die FIA-Gebrauchtwagen-WM der Formel 1, die Thoroughbred Grand Prix-Weltmeisterschaft - sechs Neuzugänge in der kommenden Saison - das Starterfeld ist mit 30 Piloten so groß wie nie zuvor…

Die Thoroughbred-Formel 1-Boliden treten in vier Klassen an: Die Klasse A mit jenen Autos, die vor 1971 gebaut respektive eingesetzt wurden. Die Klasse B mit jenen Boliden, die nach 1971 gebaut wurden, ausgenommen Ground Effect-Autos (seitliche Schürzen dichten die als Flügelprofile gebauten Seitenkästen ab). Die Klasse C mit den nach 1971 erbauten Ground Effect-Autos. Und schließlich die Klasse D mit jenen Boliden, die nach 1971 gebaut wurden und einen flachen Unterboden aufweisen.

Zur Klasse D gehört auch jener von MEC-Auto eingesetzte Minardi F1-185, mit dem Rodrigo Gallego im Laufe der acht Saisonrennen seinen Titel verteidigen möchte. Diesen Titel errang er jedoch mit einem March 761 der Klasse B. In der Klasse D tritt auch der Brite Steve Hartley mit einem Arrows A6 an, er wurde im letzten Jahr Gesamt-Vierter der Weltmeisterschaft.

Wer sich an den alten Formel 1-Boliden im rasanten Renneinsatz erfreut, wird auch in dieser Saison mit einigen Gustostückerln an die Rennstrecke gelockt. Dr. Keichii Murakami tritt mit dem klassischen Lotus 72 an, der Holländer John Bosch mit einem Ferrari T3, mit dem beispielsweise ein Gilles Villeneuve seine Runden drehte. Andrea Bahlsen kehrt nach einem Jahr im Lotus 81 in einen Tyrrell 008 zurück. Ebenfalls im Einsatz werden der Lotus 87B (Pilot Nico Bindels, früher von Nigel Mansell pilotiert) und auch der 1979 zum Einsatz gekommene Lotus 80 sein, jener anfangs ohne Front- und Heckflügel geplante Geniestreich von Lotus-Genie und Monocoque-Erfinder Colin Chapman, der nie so richtig funktionierte. Wird der von dem Briten Sid Hoole gesteuerte Lotus 80 mit Behelfsflügeln ausrücken? Außerdem im Feld: Ein Williams FW07B und ein FW07C, sowie: Lotus 91, Brabham BT49-Ford, Tyrrell 011, Wolf WR2, Surtees TS16, Ensign N180, McLaren M26, Matra MS120, Tyrrell 001 und viele mehr.

Der Ko-Koordinator der Thoroughbred-Serie, Oli McCrudden, sieht ein erfolgreiches Jahr für die historische Formel 1-Serie kommen: "Neue Gesichter, neue Autos - die Startaufstellung sieht gut aus…"

FIA Thoroughbred Grand Prix World Championship22. - 24.4. Hockenheim, Deutschland 27. - 29.5. Monza, Italien 11. + 12.6. Zandvoort, Holland 1. - 3.7. Eurospeedway Lausitz, Deutschland 30. + 31.7. Silverstone, England 2. - 4-9. Magny Cours, Frankreich 23. - 25.9. Brands Hatch, England 7. - 9.10. Estoril, Portugal

Klasse A (Baujahr vor 1971)3 Delane, John/USA/Tyrrell 001 23 Kogan, Abraham/Bra/Matra MS120 34 Pugh, Ean/Ire/Brabham BT34/1 65 Lyons, Judy/GB/Surtees TS9-003

Klasse B (Baujahr nach 1971, keine Ground-Effect-Autos)4 Bahlsen, Andrea/D/Tyrrell 008/4 12 Bosch, John/NL/Ferrari 312 T3 18 De Wagter, Alain/Bel/Surtees TS16-02 20 Weunsch, Peter/D/Wolf WR2 26 Crowson, John/GB/Ensign N177 MN009 61 Murakami, Dr Keichii/J/Lotus 72-5 66 Lyons, Frank/Ire/McLaren M26-1

Klasse C (Baujahr nach 1971, Ground-Effect-Autos)2 Bindels, Nico/Lux/Lotus 87B/3 6 Eyre, Richard/GB/Williams FW08/3 9 Payne, Janine/GB/Arrows A4-2 10 Sowerby, Peter/GB/Arrows A3/4 11 Collins, Dan/GB/Lotus 91/10 14 Abbott, David/GB/Ensign N180 16 Glasel, Christian/D/Brabham BT49D 19 Merizzi, Gianfranco I/McLaren M29/1 21 Dayton, Duncan/USA/Williams FW07C 24 Wilson, John/GB/Tyrrell 011/6 27 Smith, Tony/GB/Williams FW07B/7 29 Bahlsen, Hubertus/CH/Arrows A4 36 Hoole, Sid/GB/Lotus 80 - 1 48 Ratti, Pietro/I/Copersucar F5A

Klasse D (Baujahr nach 1971, flacher Unterboden)1 Gallego, Rodrigo/P/Minardi F1-185 15 Pane, Mauro/I/Lotus 92-05 31 Hartley, Steve/GB/Arrows A6 32 Sayles, Terry/GB/Osella FA1 C/D 33 Morrison, Alistair/GB/Tyrrell 012/1