Vor knapp zwei Wochen fragten wir an dieser Stelle noch "Quo vadis Norbert Siedler?". Nach seinem ChampCar-Test für das Walker Racing Team kann die Antwort nur heißen: Auf über den großen Teich!

Denn bei seinem ersten ChampCar Test in Homestead konnte der Österreicher nach knapp 200 zurückgelegten Meilen seine außergewöhnlichen fahrerischen Qualitäten auf Anhieb unter Beweis stellen.

"Es war sicher eine tolle Erfahrung für mich", so das positive Resümee des 22-jährigen. "Die Autos sind wirklich schnell und anspruchsvoll, aber irgendwie doch wie ein Formel 3000, halt mit ein paar hundert PS mehr. Die Ingenieure und Mechaniker von Walker Racing haben alle extrem professionell gearbeitet, und meine eigene Leistung war heute sicher auch nicht so schlecht."

Eine Meinung, die seine Ingenieure teilen: "Norbert war in der Lage mit die schnellsten Rundenzeiten hinzulegen, die wir jemals hier in Homestead gefahren sind", so Teamchef Derrick Walker, nachdem der junge Wildschönauer eine Zeit von 1:06.10 Minuten auf den heißen Asphalt des Miami Speedway geknallt hatte. "Bedenkt man, dass er noch nie auf dieser Strecke war und auch die ChampCars nicht kannte, ist diese Leistung sehr beeindruckend."

Das Team aus Indianapolis konzentrierte sich darauf, möglichst viele Informationen aus dem eintägigen Testprogramm herauszuarbeiten, das gleichzeitig den letzten Test vor dem Wechsel auf die schnelleren Lola-Chassis markierte. Da Norbert mit dem "alten" Auto nur 0.3 Sekunden auf die vergleichbaren Rundenzeiten aus der Vorwoche von Paul Tracy und Christiano da Matta verlor, war die Teamführung von Walker Racing dementsprechend begeistert.

Auf die Frage, wie sich Norbert Siedler in der Champcar Serie schlagen würde, antwortete Derrick Walker: "Mit Sicherheit wäre er sehr konkurrenzfähig. Er hat sich extrem schnell an das Auto angepasst und wirklich einen tollen Job gemacht." Im blumigen, amerikanischen O-Ton hört sich das wie folgt an: "I was bloody amazed that a farmer´s boy from Austria could go that fast!"