David Coulthard hat das Race of Champions auf Barbados gewonnen. Im Finale setzte sich der Schotte mit 2,7064 Sekunden Vorsprung gegen Mercedes-Testfahrer Pascal Wehrlein durch. Damit feierte der ehemalige Formel-1-Pilot seinen ersten Sieg beim Race of Champions. 2008 hatte er bereits das Finale erreicht, musste sich damals aber gegen Rallye-Rekordweltmeister Sebastien Loeb geschlagen geben. Coulthard gewann am Sonntag alle seiner sechs Rennen und wurde damit ungeschlagen Champion.

"Dieser Sieg ist einfach fantastisch. Vielen Dank an die Fans", freute sich Sieger Coulthard, nicht ohne lobende Worte in Richtung seines Finalgegners Wehrlein zu schicken. "Ich glaube, wir haben heute alle gesehen, dass wir hier einen Star der Zukunft haben." Wehrlein nahm erstmals am Race of Champions teil und bedankte sich für diese große Ehre. "Am Ende war David einfach zu schnell und ich konnte ihn nicht schlagen", gab Wehrlein ehrlich zu. Der Deutsche kämpfte mit der Schaltung, die er in seinem normalen DTM-Boliden nicht mehr gewohnt ist.

David Coulthard und Pascal Wehrlein, Foto: Race of Champions
David Coulthard und Pascal Wehrlein, Foto: Race of Champions

Gruppe A

1. David Coulthard, 3 Siege
2. Jamie Whincup, 2 Siege
3. Romain Grosjean, 1 Sieg
4. Mick Doohan , sieglos

Der Start in die Gruppe A verlief für Titelverteidiger Romain Grosjean mit einem Sieg vollkommen nach Plan. Allerdings sollte es sein einziger in drei Anläufen bleiben und so sorgte der Franzose für die erste kleine Sensation. Er schied bereits in der Vorrunde aus. "Ich bin natürlich enttäuscht, ausgeschieden zu sein. Ich hatte fest vor, den Titel zu verteidigen", erklärte der enttäuschte Franzose.

Romain Grosjean schaffte es nicht ins Viertelfinale, Foto: ROC
Romain Grosjean schaffte es nicht ins Viertelfinale, Foto: ROC

Absolut keine Blöße gab sich David Coulthard. Der Schotte setzte sich in allen Duellen durch und zog mit drei Siegen als souveräner Gruppensieger ins Viertelfinale ein. Ihm folgte der Australier Jamie Whincup. Er setzte sich im Herzschlagfinale gegen Grosjean durch, der nachträglich noch eine 5-Sekunden-Strafe aufgebrummt bekam.

Erneut komplett abgeschlagen war Mike Doohan. Der fünffache Motorradweltmeister verlor all seine Duelle. Damit blieb der Australier der einzige Pilot, der sowohl im Nations Cup als auch in den Einzelrennen keinen einzigen Erfolg verbuchen konnte. "Es ist natürlich ein bisschen enttäuschend, kein einziges Rennen gewonnen zu haben. Ich habe immer auf Motorräder gewartet", lachte Doohan. "Aber es machte trotzdem viel Spaß, hier mit den ganzen Jungs Zeit zu verbringen."

Gruppe B

1. Kurt Busch, 3 Siege
2. Petter Solberg, 2 Siege
3. Rhett Watson, 1 Sieg
4. Susie Wolff, sieglos

Susie Wolff holte am Sonntag keinen Sieg, Foto: ROC
Susie Wolff holte am Sonntag keinen Sieg, Foto: ROC

NASCAR-Pilot Kurt Busch war der Dominator der Gruppe B. Der US-Amerikaner siegte in all seinen Duellen und brummte den Konkurrenten jeweils mehrere Sekunden auf. Lediglich Petter Solberg kam bis auf 2,2 Sekunden an den NASCAR-Mann heran. Der Rallyecross-Weltmeister zog als Zweitplatzierter der Gruppe B ins Viertelfinale ein.

Für Lokalmatador Rhett Watson war der Tag bereits nach der Gruppenphase beendet. Der Rallye-Pilot holte lediglich einen Erfolg gegen Williams-Testpilotin Susie Wolff. Die Schottin belegte den vierten und letzten Platz der Gruppe B und blieb ohne einen einzigen Sieg am Sonntag.

Gruppe C

1. Robby Gordon, 3 Siege
2. Esteban Ocon, 2 Siege
3. José Maria Lopez, 1 Sieg
4. Doug Gore, sieglos

Robby Gordon legte in der Gruppe C einen astreinen Durchmarsch hin. Der NASCAR-Pilot gab sich keine Blöße und überzeugte vor allem in seinem letzten Duell gegen WTCC-Champion José Maria Lopez. Im Audi R8 LMS siegte Gordon deutlich gegen den Tourenwagen-Weltmeister, obwohl dieser in seinem bevorzugten Auto saß.

Lopez schaffte insgesamt nur einen Sieg gegen Doug Gore - sein einziger während der 2014er Ausgabe des Race of Champions. Deshalb landete der WTCC-Champ nur auf Platz drei und musste sich Formel-3-Europameister Esteban Ocon geschlagen geben. Der Franzose holte zwei Siege und zog als Gruppenzweiter ins Viertelfinale ein. Lokalmatador Doug Gore schied sieglos aus.

Gruppe D

1. Ryan Hunter-Reay, 3 Siege
2. Pascal Wehrlein, 2 Siege
3. Tom Kristensen,1 Sieg
4. Jolyon Palmer, sieglos

Ryan Hunter-Reay war der klare Sieger der Gruppe D. Der IndyCar-Pilot holte drei Siege und blieb deutlich vor der Konkurrenz. Als Gruppenzweiter zog DTM-Pilot Pascal Wehrlein ins Viertelfinale ein. Er lag im ersten Duell gegen LeMans-Rekordsieger Tom Kristensen zurück, bekam durch eine Strafe für den Dänen den Sieg aber noch nachträglich zugesprochen.

Die gleiche 5-Sekunden-Strafe wurde Wehrlein dann in seinem zweiten Rennen gegen Hunter-Reay aufgebrummt. Der Formel-1-Testfahrer hätte aber auch ohne Strafe die Ziellinie hinter dem IndyCar-Mann überquert. Wehrleins finales Duell war bereits nach wenigen Metern beendet. GP2-Champion Jolyon Palmer verlor kurz nach dem Start die Kontrolle über seinen Super Truck und krachte rücklings in die Bande. Wehrlein fuhr seinen zweiten Sieg in der Vorrunde mit einigen spektakulären Einlagen ein und zog ins Viertelfinale ein. Palmer blieb sieglos und schied in der Gruppenphase aus.

Völlig überraschend kam hingegen das Aus eines anderen Favoriten: Tom Kristensen. Der Vortagessieger holte nur einen Sieg und musste seinen Tag damit vorzeitig beenden. Allerdings haderte Kristensen mit einer Strafe im ersten Rennen und seinem spektakulären Ausritt im Super Truck im finalen Heat. "Ich habe mich heute sogar noch besser als gestern gefühlt, aber im ersten Heat bekam ich die Strafe und war eigentlich vorne", erklärte Kristensen. "Am Ende dann noch die Super Trucks. Ich wollte vom dritten in den zweiten Gang schalten, das Heck blockierte und ich fuhr über die Barriere. Ich habe danach einfach nur noch Gas gegeben, aber es war leider nicht genug."

Die Viertelfinales

David Coulthard gegen Petter Solberg im Volkswagen Polo RX, Foto: ROC
David Coulthard gegen Petter Solberg im Volkswagen Polo RX, Foto: ROC

Das erste Viertelfinale schien schon entschieden, bevor es überhaupt begonnen hatte: David Coulthard gegen Petter Solberg im Volkswagen Polo RX - eigentlich ein klarer Vorteil für Rallycross-Weltmeister Solberg. Es sollte anders kommen. Solberg leistete sich einen Patzer und Coulthard lag klar in Führung. Der Schotte übertrieb aber ebenfalls und kam kurz vor dem Ende weit hinaus. Mit 1,1797 Sekunden Vorsprung zog der ehemalige Formel-1-Pilot dennoch ins Halbfinale ein.

Im zweiten Viertelfinale trafen NASCAR-Pilot Kurt Busch und V8-Supercar-Pilot Jamie Whincup aufeinander. Obwohl Busch in der Vorrunde einen Durchmarsch mit drei Siegen hinlegte, war gegen Whincup Schluss. Der Australier zog ins Halbfinale ein.

Duell drei fand mit deutscher Beteiligung statt. Pascal Wehrlein trat gegen Robby Gordon an. Der US-Amerikaner touchierte die Barriere und kassierte eine 5-Sekunden-Strafe. Damit war Wehrlein beinahe kampflos im Halbfinale. "Leider habe ich die Barriere berührt und bin ausgeschieden, dennoch war es eine großartige Zeit beim Race of Champions", erklärte Gordon.

Im letzten Viertelfinale trafen IndyCar-Start Ryan Hunter-Reay und F3-Champion Esteban Ocon aufeinander. In einem KTM X-Bow überraschte der Lotus-Testpilot und setzte sich gegen den deutlich erfahreneren IndyCar-Mann Hunter-Reay durch.

Halbfinale

Im ersten Halbfinale setzte David Coulthard seinen ungebremsten Durchmarsch fort. Im Audi R8 LMS kämpfte er gegen Australier Jamie Whincup und siegte hauchdünn. Im knappsten Duell des Tages lag Coulthard im Ziel 0,1751 Sekunden vor Whincup und zog ins Finale ein. "Ich habe meine aktive Karriere im Motorsport ja bereits beendet, daher ist jede Runde speziell. Vielleicht sollte ich meine Entscheidung nochmals überdenken", lachte Coulthard nach seinen Einzug ins Finale.

David Coulthard gewann am Sonntag jedes Rennen, Foto: Race of Champions
David Coulthard gewann am Sonntag jedes Rennen, Foto: Race of Champions

Das zweite Duell im Halbfinale war ein Kampf der Junioren. DTM-Pilot Pascal Wehrlein gegen F3-Champion Esteban Ocon im Buggy. Wehrlein sah bereits nach der Halbzeit wie der klare Sieger aus, als er die Linie mit mehr als 7 Sekunden Vorsprung überquerte. Kurz danach erlaubte sich der Deutsche aber eine Berührung der Bande und wurde verwarnt. Die Spannung stieg. Am Ende blieb es aber bei der Verwarnung und Wehrlein zog mit 7,4050 Sekunden Vorsprung überlegen ins Finale des Race of Champions ein.

Das Finale

Das Finale war eine klare Sache, Foto: Race of Champions
Das Finale war eine klare Sache, Foto: Race of Champions

Rentner gegen Young Star hieß es im Finale des Race of Champions: David Coulthard traf auf Pascal Wehrlein. In einem KTM X-Bow wurde der erste Finallauf ausgetragen und Wehrlein kam bereits in der ersten Kurve weit hinaus. Obwohl Coulthard die Schikane touchierte und eine Strafe riskierte, war der Schotte am Ende der Sieger. Er lag im Ziel 1,4486 Sekunden vor Wehrlein.

Der zweite und entscheidende Finallauf wurde mit einem Ariel Atom bestritten. Wie im ersten Lauf erwischte Coulthard den besseren Start und setzte sich Stück für Stück vom Deutschen ab. Zur Halbzeit lag Coulthard bereits knappe vier Sekunden vorne, Wehrlein machte es aber nochmals spannend, bis er in der letzten Kurve von der Strecke abkam und so Coulthard den Sieg mit 2,7064 Sekunden Vorsprung überließ.