Hallo zusammen,

ich bin gerade aus Macao nach Hause gekommen. Das Formel-3-Rennen auf dem spektakulären Stadtkurs ist das absolute Saisonhighlight und umso glücklicher bin ich, dass ich als Zweiter den Sprung auf das Podium geschafft habe. Schon beim Begehen der Strecke bekommt man ein Gefühl dafür, wie schwierig es ist, in Macao zu fahren.

Vom ersten Training an ist es für mich ziemlich gut gelaufen. Ich konnte mir die Reifen einteilen und habe alle Sessions ohne Crash überstanden, was in Macao keine Selbstverständlichkeit ist. Im Qualifikationsrennen habe ich das Feld angeführt, doch leider ist dann das Safety Car auf die Strecke gekommen und mein Restart war nicht besonders, sodass mich mein Mücke-Teamkollege Felix Rosenqvist zurücküberholen konnte.

Lucas Auer führte das Qualifikationsrennen an, Foto: Sutton
Lucas Auer führte das Qualifikationsrennen an, Foto: Sutton

Mit dem zweiten Platz war ich allerdings nicht unzufrieden, denn es ist kein Vorteil, in Macao von der Pole Position zu starten - auf der langen Geraden kann man sich einfach nicht verteidigen. Im Hauptrennen hatte ich zwei Mal die Chance, Rosenqvist zu attackieren und die Spitze zu übernehmen, habe mich aber leider immer ein bisschen verschätzt, den Bremspunkt verpasst und bin zu weit geworden.

Auf diese Art und Weise habe ich den Sieg verspielt, obwohl der Speed für ganze vorne dagewesen wäre. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. In den letzten beiden Jahren bin ich jeweils ausgeschieden, obwohl ich auch damals die Pace hatte - alles oder nichts war meine Devise. In Macao auf dem Podium zu stehen ist sehr prestigeträchtig und ein irrsinniger Push für die Karriere.

Auer und Rosenqvist - Jubel unter Teamkollegen, Foto: Sutton
Auer und Rosenqvist - Jubel unter Teamkollegen, Foto: Sutton

Starker Formel-Renault-Test

Stichwort Karriere: Wie es für mich 2015 weitergeht, kann ich noch nicht verraten, aber es sollte noch in diesem Jahr etwas Spruchreifes zu verkünden geben. Vor Macao habe ich in Aragon mit dem Team Arden an einem zweitägigen Test der Formel Renault 3.5 teilgenommen und dabei einen guten Eindruck hinterlassen. Ich stehe mit einigen Teams in Gesprächen, aber die Formel Renault ist nicht die einzige Option für mich.

Einsatz beim Formel-Renault-Test in Aragon, Foto: WsbR
Einsatz beim Formel-Renault-Test in Aragon, Foto: WsbR

Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich im Cockpit zurechtgefunden habe, aber sobald man einmal den Bogen raushat, ist man ganz gut bei der Musik dabei. Die Formel 3 verfügt bereits über ein hohes technisches Niveau, aber in der Formel Renault sind die Autos deutlich leistungsstärker und es gibt mehr Downforce. Außerdem muss man sich an die Karbon-Bremsen und die Michelin-Reifen gewöhnen.

Das nächste Mal sitze ich Ende November in Brasilien im Cockpit. Wie schon in Austin und Shanghai trete ich für Lotus in der WEC an. Ich bin noch nie in Interlagos gefahren, aber was ich von der Strecke bisher gesehen habe, sieht sehr interessant aus. Die Lotus-Crew macht einen super Job, wenn man bedenkt, dass das alles für uns noch immer Neuland ist. Ich bin gespannt, ob wir in Interlagos näher an der Konkurrenz dran sein werden.