Sie haben in Shanghai ein turbulentes Wochenende im Audi R8 LMS Cup erlebt. Im ersten Rennen fielen Sie unverschuldet aus, im zweiten Rennen haben Sie sich wieder ganz weit nach vorn gekämpft.
Tatsächlich habe ich alle Höhen und Tiefen erlebt. Ich bin von Platz sechs gestartet, als mir leider ein Gegner ins Auto fuhr und ich aufgeben musste. Der hintere Diffusor und andere Teile waren zerstört. Das war überflüssig. Im zweiten Rennen hatte ich nichts zu verlieren. Ich habe das Auto entsprechend aggressiv abgestimmt, fuhr als Zwölfte los und kämpfte mich nach vorn. In der Schlussphase habe ich mit Alex Yoong um den Sieg gekämpft, das war richtig spannend. Ich habe nicht damit gerechnet, dass Marchy Lee noch eine letzte Push-to-Pass-Reserve hatte. So hat er mich noch überholt. Aber das Rennen bleibt eines meiner persönlichen Highlights in dieser Saison.

Auch im ADAC GT Masters war Rahel Frey in diesem Jahr unterwegs, Foto: ADAC GT Masters
Auch im ADAC GT Masters war Rahel Frey in diesem Jahr unterwegs, Foto: ADAC GT Masters

Als Tabellendritte sind Sie eine von vier Personen, die beim Finale um den Titel kämpfen. Welche Chancen rechnen Sie sich aus?
Ich habe 35 Punkte Rückstand, damit sind meine Chancen eher mathematisch als realistisch. In diesem Jahr genügt es nicht, regelmäßig im Vorderfeld zu punkten, sondern man muss auch gewinnen. Ich war in dieser Saison schon drei Mal Zweite. Dafür gibt es jeweils 18 Punkte, aber ein Sieg wird mit 25 Punkten deutlich höher bewertet. Konstanz alleine genügt also nicht. Trotzdem werde ich natürlich beim Finale alles geben.

Sie haben über den Audi R8 LMS Cup hinaus in diesem Jahr viele weitere Rennen mit Audi bestritten. Was waren für Sie die herausragenden Momente?
Ich bin im ADAC GT Masters mit Yaco Racing und Philip Geipel angetreten. Wir haben uns mit dem Team stetig weiterentwickelt. In Zandvoort ist uns im Regen eine starke Leistung gelungen, am Slovakiaring war das Qualifying klasse. Bei seinem Heimspiel am Sachsenring hat das Team mit Markus Winkelhock und Philip Geipel die Plätze fünf und vier belegt. Für mich war natürlich auch das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit der Audi race experience ein besonderes Erlebnis. Ebenso bin ich mit dem Team bei den Blancpain 1.000 auf dem Nürburgring angetreten und habe mir das Cockpit mit Nico Müller und dem früheren Ski-Rennläufer Didier Cuche geteilt. Didier ist ein Sportsmann durch und durch und eine tolle Persönlichkeit. Ich habe bislang eine schöne Saison mit Audi erlebt und freue mich schon sehr auf das Finale im Audi R8 LMS Cup in Abu Dhabi am 12. und 13. Dezember. Die Strecke ist für fast alle Cup-Teilnehmer neu.