Der Name Hunt wird aller Voraussicht nach bald wieder in den Staterlisten auftauchen. Freddie Hunt, Sohn der Legende aus den 70er Jahren, arbeitet an einem Comeback im Motorsport und hat sich die 24 Stunden von Le Mans zum Ziel gesetzt. Dem 27-Jährigen geht es in erster Linie nicht um Ruhm, Ehre und die Fußstapfen seines Vaters. Sondern er will für den guten Zweck ins Lenkrad greifen. Das Geld, das er durch den Rennsport einzufahren hofft, soll dazu verwendet werden, eine Tierschutzstiftung in Afrika aufzubauen.

"Ich glaube, dass ich fokussierter bin, wenn ich etwas nicht nur für mich selbst mache. Ich fühle mich jetzt verantwortlich, Erfolg zu haben, denn es ist nicht nur für mich", sagte Hunt dem Magazin Billionaire. Hunt hat bereits pro bono in einem Reservat in Zimbabwe gearbeitet und dabei die Erkenntnis gewonnen, dass viel Geld vonnöten ist, wenn man illegalen Tierhandel eindämmen will.

Bereits als er sich für eine Zeit lang in Argentinien aufhielt, um zu ergründen, was er mit seinem Leben anfangen will, sei ihm klar geworden, dass er zwei Möglichkeiten hat: Tierschutz und Rennen fahren. "Also habe ich beschlossen, dafür zu sorgen, dass eine Leidenschaft die andere nährt, indem ich ein erfolgreicher Fahrer werde, Ruhm und Ehre einfahre und dann mein Profil und Geld dazu nutze, illegalen Tierhandel einzudämmen", offenbarte er. "Es ist eine Tatsache, dass unsere Kinder keines dieser schönen Tiere sehen werden, wenn wir nicht etwas unternehmen. Ich könnte mir im Spiegel nicht mehr in die Augen sehen, wenn ich nur dagesessen und nichts getan hätte."

Mentale Blockade

Hunt ist bereits als Teenager Rennen gefahren, litt jedoch unter derart starkem Stress, dass er das Handtuch warf. "Ich habe mich stark unter Druck gesetzt, als ich jünger war. Aufgrund dessen, wer mein Vater nun einmal war, ruhten viele Augen auf mir und ich wusste nicht, wie ich damit richtig umgehen sollte", gestand er. "Es hat eine Art mentale Blockade geschaffen und es hat meine Zuversicht und mein Selbstvertrauen zerstört." Das zeigte sich darin, dass er im Training auftrumpfte, im Rennen jedoch wie gelähmt wirkte. "Ich hatte im Rennen einfach nicht das Vertrauen, mein wahres Talent zu zeigen."

Was hat sich seitdem verändert? Hunt hat nach eigenem Bekunden nun die Reife erreicht, mit den großen Fußstapfen seines Vaters klarzukommen. "In meinen letzten Rennen war ich total cool. Es scheint so, als wisse ich mit meiner neu entdeckten Reife nun, wie ich mit dem Druck umgehen muss und kann nun dazu übergehen, das Rennen einfach zu genießen, was dann passiert, wenn ich mich am besten schlage."

Dass er in vielerlei Hinsicht seinem Vater ähnelt, leugnet Hunt nicht. "Aber feiere ich so viele Partys wie er? Ja und nein. Ich habe definitiv aus seinen Fehlern gelernt." Hunt senior starb kurz vor Freddies sechsten Geburtstag im Alter von 45 Jahren an einem Herzinfarkt. Freddie achtet nach eigenen Angaben streng auf seine Ernährung und Fitness und widmet sich nur noch gelegentlich dem Partyleben in London.