Es war bisher kein gutes Wochenende für uns in Tschechien. Die Rundenausbeute bleibt gering. So hatte ich heute das Vergnügen, die Rennen von der Tribüne aus zu beobachten. Grund ist ein Motorschaden, den wir uns bereits gestern zugezogen haben, der aber erst heute beim Warmlaufen aufgefallen ist. Leider ist so ein 1,5 Tonnen Motor nicht mal eben gewechselt und somit haben wir den gesamten Samstag verpasst. Das Team hat in Deutschland noch einen Rumpfmotor stehen, der inzwischen in Most angekommen ist und auch wenn die Mechaniker vor Ort die Fingerchen fliegen lassen, muss der Ersatz erst komplettiert werden und das bedeutet: Nachtschicht.

Auch an meinem Schwesterauto von Florian Orsini läuft es nicht rund. Er erleidet im ersten Rennen einen Getriebeschaden und muss ebenfalls beim zweiten Rennen pausieren. Es kann also Morgen nur besser werden.

Ich versuche aus der Situation das Beste zu machen und schaue mir die Konkurrenz während der Rennen an unterschiedlichen Streckenabschnitten an: Linie für Morgen abgucken. Der zweite Lauf gestaltet sich dabei wirklich abwechslungsreich und amüsant. Das Publikum ist extrem parteiisch und so werden die tschechischen Helden jede Runde überschwänglich gefeiert und alle anderen völlig ignoriert. Und es gibt für die Zuschauer einiges zu feiern, denn Lokalmatador Frankie Voijtisek staucht an zweiter Stelle liegend das gesamte Feld zusammen was zu absolut unterhaltsamen Überholmanövern und -versuchen führt. So macht der Rennsamstag zumindest noch ein klein wenig Spaß.