Ein Überflieger gratulierte dem anderen: Den Siegerpokal für Rennlegende Nicola Larini überreichte beim Auftaktrennen des Scirocco R-Cup kein Geringerer als der Weltrekord-Mann und Stratosphären-Bezwinger Felix Baumgartner. Der Volkswagen Markenbotschafter, der mit seinem Fallschirm-Absprung aus 39 Kilometern Höhe Geschichte geschrieben hatte, beglückwünschte den DTM-Champion von 1993 auf dem Podest in Hockenheim zusammen mit Volkswagen Entwicklungsvorstand Dr. Ulrich Hackenberg. Larini hatte zuvor das Kunststück fertiggebracht, als zweiter Legenden-Starter in der Geschichte des Erdgas-Markenpokals der Welt zu triumphieren. Zuvor war das nur Markus Winkelhock 2012 auf dem Lausitzring gelungen.

"Das war ein gelungener Auftakt für den Scirocco R-Cup", so Volkswagen Vorstand Dr. Ulrich Hackenberg. "Die Zuschauer haben ein spannendes Rennen gesehen mit zahlreichen Überholmanövern." Und auch Rekordspringer Felix Baumgartner, der nach Hockenheim mit Freundin und Eltern gekommen war, zeigte sich begeistert: "Ein tolles Rennen, ich bin sowieso ein großer Motorsport-Fan", so der Österreicher. "Wer weiß, vielleicht ergibt sich in dieser Saison ja noch die Gelegenheit, einen Gaststart im Scirocco zu absolvieren."

Der siegreiche Italiener Nicola Larini krönte im ersten von insgesamt neun Saisonrennen nach der Bestzeit im Freien Training und der auf nasser Fahrbahn herausgefahrenen Pole Position im Qualifying ein überragendes Wochenende. Larini ließ 18 Talente und seine drei ehemaligen DTM- und Formel-1-Kollegen Eric van de Poele (51), Jan Lammers (56) und Martin Donnelly (49) hinter sich. Nach zwei dritten Plätzen in Hockenheim (2011) und auf dem Norisring (2012) sicherte sich Larini damit diesmal den Sieg im Scirocco R-Cup. Platz zwei holte mit 0,9 Sekunden Rückstand der Däne Kasper H. Jensen, der Larini ab der zweiten Rennhälfte einen tollen Kampf lieferte. Jensen, Rookie-Sieger von 2012, übernahm auch die Führung in der Gesamtwertung des Scirocco R-Cup, da die Legenden dort keine Punkte holen können.

Die Dänin Michelle Gatting belegte nach einer bravourösen Leistung Platz drei. Damit schaffte sie es als erste Frau in der Geschichte des Scirocco R-Cups aufs Podest. Hinter dem viertplatzierten Südafrikaner Kelvin van der Linde, der in der ersten Runde kurz die Führung innehatte, belegte Lukas Schreier Platz fünf.

In der neu geschaffenen Teamwertung "DTM-Legends" vs. "Motorsport-Allstars" sicherten sich die die DTM-Asse die Führung – dank des Sieges von Larini. Teamkollege Eric van de Poele, DTM-Champion von 1987, hatte kurz nach dem Start im Getümmel einige Plätze eingebüßt und beendete das Rennen auf dem 21. Platz. Zwischen Larini und dem Belgier platzierten sich die "Allstars" um die Ex-Formel-1-Piloten Jan Lammers (9.) und Martin Donnelly (17.). Die nächsten beiden Läufe im Scirocco R-Cup gehen am 01. und 02. Juni im österreichischen Spielberg über die Bühne. Erstmals an Bord der Boliden powered by Volkswagen war Erdgas vom neuen Partner GAZPROM. Der Scirocco R-Cup ist der einzige Markenpokal weltweit, der ausschließlich mit dem umweltschonenden Kraftstoff gefahren wird.

Stimmen zum Saisonauftakt in Hockenheim

Nicola Larini / Qualifying: 1 – Rennen 1: "Ein klasse Rennen für die Zuschauer mit jeder Menge Action auf der Strecke! Nach zwei Podiumsplätzen im Scirocco-Cup jetzt ganz oben zu stehen, ist eine tolle Sache. Klar, dass ich jetzt bei meinem nächsten Start den Sieg verteidigen muss. Mein Start war allerdings gar nicht gut, ich hab schon wieder vergessen, den Push-to-pass-Knopf zu drücken. Kelvin van der Linde hat sich aber auch sehr gut vorbeigeschoben. Nach seinem Verbremser habe ich mir dann zum Glück die Führung zurückerobert. Ab der zweiten Rennhälfte war es dann ein schönes Duell mit dem jungen Dänen Kasper Jensen, das hat sehr viel Spaß gemacht. Kompliment an ihn für seine faire Fahrweise. Und auch Michelle Gatting, die schnellste Lady im Feld, hat mich sehr beeindruckt – ich glaube, sie wird in dieser Saison noch einige Mal auf dem Podium landen."

Kasper H. Jensen / Qualifying: 4 – Rennen 2: "Ich bin superhappy mit Platz zwei. Die Saison geht da los, wo sie das letzte Mal aufgehört habe. Nicola war heute einfach zu stark, aber es ist ja auch nicht das Schlimmste von einem ehemaligen DTM-Champions geschlagen zu werden. Ich bin jedenfalls froh, der beste Permanent-Starter zu sein und in der Gesamtwertung in Führung zu liegen."

Michelle Gatting / Qualifying: 5 – Rennen 3: "Ich bin sehr glücklich, ein großartiges Gefühl auf dem Podium zu stehen! Ich wusste nach dem Qualifying, dass ich mir aufgrund meiner Erfahrung im Scirocco Hoffnungen aufs Podium machen kann, auch weil zwei der Starter vor mir ihre erste Saison im Cup haben. Dass es geklappt hat, ist grandios. Ich habe für den Erfolg aber auch hart gearbeitet, in der Winterpause viel für meine Fitness getan und unzählige Stunden Videoanalyse betrieben. Das hat sich ausgezahlt und darauf bin auch etwas stolz."

Jan Lammers / Qualifying: 8 – Rennen 9: "Wow, ich habe ganz schön geschwitzt im Cockpit. Aber es war ein tolles Rennen mit schönen Zweikämpfen. Leider habe ich nach dem Start etwas den Anschluss an die Top sechs verloren, aber die Spitze war auch sehr schnell unterwegs. Kompliment an Nicola, er hat das Wochenende wirklich eine Klasseshow geliefert. Immerhin haben Martin und ich in der Teamwertung das bestmögliche für unsere ‚Motorsport-Allstars‘ rausgeholt. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Einsatz im Scirocco-Cup im Herbst in Oschersleben, dann mit meinem guten Freund und Indy-500 Champion Arie Luyendyk. Dann will ich auf jeden Fall den Sprung in die Top fünf schaffen."

Martin Donnelly / Qualifying: 12 – Rennen 17: "Die jungen Wilden halten einen ganz schön auf Trab. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt so hart hinterm Lenkrad arbeiten musste. Erstaunlich, wie viel gute Talente im Scirocco R-Cup am Start sind, das hat mich wirklich überrascht. Das Niveau ist sehr hoch und die Kids haben keinen Respekt – gut so! Dabei habe ich das Rennen sehr genossen, es waren viele faire Zweikämpfe, die die Zuschauer geboten bekommen haben. Mein Dank gilt auch den Verantwortlichen von Volkswagen! Toll, dass sie mit dem Legend-Cup uns alten Hasen immer noch die Gelegenheit geben, sich ins Cockpit zu schwingen."