Die Rennsportfans am Salzburgring staunten nicht schlecht, als die kanariengelbe Ginetta G50 GT4 von Renauer Motorsport im freien Training am Freitag auf die Strecke ging: Nicht der 19-jährige Florian Renauer saß hinterm Steuer, sondern ein sportlicher 49-Jähriger, der den Salzburgring wie seine Westentasche kennt: "Schon seit der großen Ära des Österreichischen Formel 3-Cups Ende der 1980er-Jahre bin ich mit Peter Wieser befreundet", verriet Teambesitzer Sepp Renauer die Gründe für den Gasteinsatz. "Damals fuhr Peter auch in Deutschland gegen Kaliber wie Franz Engstler und Tom Kristensen. Nachdem er kürzlich am Slovakiaring einige ordentliche Runden mit der Ginetta gedreht hatte, war es an der Zeit, den früheren Formel-Experten einmal in ein geschlossenes Auto zu setzen."

Gesagt, getan: Nachdem im freien Training am Freitag aufgrund des enormen Verkehrs auf der Strecke nur wenige schnelle Runden möglich waren, wagte der Motorsport-Veteran aus Zeltweg Sonntag Vormittig im Qualifying den Sprung ins kalte Wasser. Startplatz sechs hinter vier Porsche und dem Jaguar V8 Star war das beeindruckende Resultat, und mit dem starken dritten Gesamtrang im Rennen unterstrich Wieser, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. "Es war ein Riesenspaß, wieder einmal ein Rennen zu fahren, mit der ein- oder anderen zusätzlichen Trainingsrunde mehr wäre vermutlich noch ein wenig mehr drinnen gewesen. Wer weiß, vielleicht sieht man mich auch 2013 das ein- oder andere Mal in der Ginetta."

Auch Stammfahrer Florian Renauer konnte mit dem Wochenende zufrieden sein: Schon vor den beiden letzten Rennen war der Ungarische GT-Meister von 2010 als Vizemeister in der GT-Gesamtwertung und Sieger der GT4-Klasse festgestanden; Gegen die motorisch überlegene Konkurrenz aus der GT3-Klasse war Platz drei im Samstagrennen das absolute Maximum. "Wir wussten von Anfang an, wo die Grenzen unseres GT4-Autos liegen, und die haben wir mit dem neuen persönlichen Rundenrekord vom 1:30.3 auch erreicht", so der 19-jährige HTL-Schüler aus Neunkirchen in Niederösterreich. "Die Premierensaison im GT-Cup Austria war auf jeden Fall sehr erfolgreich für uns. Für 2013 hoffen wir, dass sich die österreichische Serie weiterhin so positiv entwickelt und eine professionelle Ergänzung für unsere internationalen Einsätze darstellt."