Der Samstag in Most beschert dem Publikum ein langweiliges und ein äußerst spannendes Rennen. So ähnlich läuft es auch für mich. Einmal alleine auf weiter Flur und einmal mittendrin im Geschehen.

Aber von Anfang: ab dem Warm Up am frühen Morgen zeigen sich erste definierte Wolken im bis dahin grauen Himmel-Einerlei und dass heißt, es klart auf. So fällt auch kein einziger Regentropfen, obwohl es immer mal wieder nach Regen aussieht. Die Prognose für den Sonntag ist ebenfalls gut. Na denn, das mit dem Wetter muss man eh nehmen wie es kommt. Et kütt wie et kütt eben. Im Zeittraining läuft es für mich überraschend gut. Ein 16. Rang von 22 mit einer wirklich ordentlichen Zeit zeigt zumindest, dass wir in die richtige Richtung arbeiten.

Starten werde ich aber nur vom 18. Platz, da ich wegen einer minimalen Top-Speed-Überschreitung eine Reihe nach hinten versetzt werde. Das sollte noch einigen anderen passieren, denn es stellt sich heraus, dass auf der unebenen Strecke genau an Start-Ziel-Ende ein dicker Buckel dafür sorgt, dass es hier leicht zu einer Speed-Spitze kommt.

Mein Rennen selbst läuft wie das aller anderen. Total unspektakulär. Alle fahren mehr oder weniger in einer Reihe. Überholmanöver sind Mangelware. In den letzten Jahren hat es hier soviel Schrott gegeben, dass alle eher vorsichtig zu Werke gehen. Ich komme als 16. ins Ziel.

Das Rennen selbst wird von MAN dominiert, obwohl Renault hier mit Lokalmatador Adam Lacko einen Insider am Lenkrad hat. Es gewinnt Albacete vor Hahn, Dritter wird wie so oft Öse, Markus Östreich. In der EM selbst sind die Tschechen mit drei Fahrern vertreten, hier sind sogar vier Einheimische dabei. Der erfolgreichste soll David Vrsecky werden. Der Buggyra-Pilot holt Platz vier im ersten und Rang zwei im zweiten Lauf.

Ellen Lohr in Most, Foto: Ellen Lohr
Ellen Lohr in Most, Foto: Ellen Lohr

Im zweiten Rennen kommt dann alles anders. Wie so oft gibt es erst einmal ein Riesen-Tohuwabohu in der Startschikane. Ich weiß gar nicht wie viele Trucks neben der Strecke rumkurven, aber es sind eine Menge. Ich komme wie durch ein Wunder ohne Kratzer durchs Eck, selbst als sich eine Horde von Trucks über die Wiese wieder ins Feld einreiht. Die Zuschauer freut es, denn das Feld ist kräftig durcheinander gewirbelt und im gesamten Lauf, bis wirklich in die letzte Runde, gibt es superspannende Duelle.

Unter anderem kollidiert Öse mit seinem Teamkollegen und Hahn, beim Startgetümmel weit zurückgefallen, kämpft sich wieder auf Platz vier nach vorne. Ich kämpfe hier, was die Motorleistung angeht, etwas auf verlorenem Posten und fahre am Ende des Tages einen 15. Platz ein. Naja, nach den Punkten vom Ring etwas enttäuschend, aber für die Leistungsdichte hier auch wieder nicht so schlecht.

Drei Fahrer werden im Rennen noch mit 10-Sekunden-Strafen belegt, da sie Overspeeding hatten. Wir sind auf oben erwähntem Buckel genau 160,3 km/h gefahren, also supergenau in der Toleranz. Am Sonntag sollte also ein gutes Resultat im Qualifying möglich sein. Wir geben jedenfalls alles!