Zweiter Renntag. Am Morgen sind wir hochmotiviert, denn über Nacht haben die Jungs Lösungen gefunden, um ein paar von den fehlenden Pferdestärken zu finden. Im kurzen Warm Up sieht es dann auch richtig gut aus und unser Axor zeigt zum ersten Mal richtig, dass Potential in ihm steckt. Das Thema verbotener Schwarzrauch ist auch viel besser geworden, aber nach Meinung der Sportkommissare leider nicht gut genug. Tenor, wenn ihr so in den Rennen oder im Zeittraining antretet, holen wir euch raus.

Das war natürlich extrem frustrierend, denn damit war klar, dass wir es auch heute nur durch "die Hilfe der anderen" (sprich Ausfälle) schaffen würden, ein ordentliches Ergebnis einzufahren. Aber die MB Motorsport Truppe ist Truckrace-gestählt und offensichtlich nur schwer zu erschüttern und so ist dieser Moment schnell vorbei. Ganz im Gegenteil, sofort werden alternative Lösungen geschaffen.

Das Thema Motorleistung ist im Truck Racing ein sehr entscheidendes. Momentan gibt es glasklare Favoriten, die man auch in jedem Rennen auf dem Podest findet. Jochen Hahn, der Europameister, und Antonio Albacete z.B. - Sie fahren mit den sogenannten MAN A+ Motoren und die sind wirklich der Knaller. Die MAN‘s, eh schon nicht leistungsschwach, haben über den Winter nochmal zugelegt und sind nun in der Lage, ein extrem breites Drehzahlband zu nutzen.

Effekt: es wird fast nur in einem Gang gefahren, da quasi immer Power zur Verfügung steht. Die Werks-Renaults sind momentan sicher etwas dahinter einzuordnen und müssen richtig fighten, um das Treppchen zu erreichen. An diesem Wochenende hat nur der Buggyra dazwischenfunken können und zwei Siege eingeheimst.

Ellen Lohr sieht noch Potential in ihrem Race-Truck, Foto: Ellen Lohr
Ellen Lohr sieht noch Potential in ihrem Race-Truck, Foto: Ellen Lohr

Von Siegen sind wir zwar weit entfernt, aber hochmotiviert in die Punkteränge zu gelangen (also Top 10) und das scheint doch extrem realistisch. Nichtsdestotrotz haben wir vier harte Vorbereitungswochen vor uns und die entscheidende Frage wird sein, ob wir es schaffen, beim Motor die definitiv vorhandene Leistung auch abzurufen.

Die Ergebnisse des heutigen Tages für uns sind ein 14. Platz im ersten Lauf, der im Regen ausgetragen wurde, und ein zweiter Lauf, der für uns in der Boxengasse endete, da der Motor sich ins Notprogramm verabschiedet hatte. Immerhin habe ich damit auch ein paar Nasskilometer absolviert und das könnte im weiteren Saisonverlauf durchaus hilfreich sein.

Am Montag gibt´s noch eine kleine Videozusammenfassung, ich würde mich freuen, wenn ihr reinschaut.

Viele Grüsse. Ellen