Für sein Abenteuer in Australien bei den 12 Stunden von Bathurst zieht Christopher Mies ein zusätzliches Stück Motivation aus dem neuen und außergewöhnlichen Look seines Audi R8 LMS. "Das Design ist einzigartig, absolut genial. Es spornt mich noch mehr an, unsere Autos nach ganz vorn zu bringen", sagt der Heiligenhauser über sein 560 PS starkes Einsatzfahrzeug, auf dessen Karosserie das weltbekannte gelbe australische Verkehrsschild mit symbolisiertem Känguru überdimensional abgebildet ist.

Das Beuteltier kennt nur eine Bewegungsrichtung – vorwärts. Nach dem gleichen Credo will Mies Ende Februar fette Beute machen. Dafür teilt er sich den von Phoenix Racing vorbereiteten R8 LMS mit Darryl O´Young und Christer Jöns. "Mit der Fahrerbesetzung und dem von Phoenix Racing vorbereiteten Audi haben wir ein starkes Paket", sagt Mies. Im Vorjahr siegte er bei seiner Premiere auf der 6,213 Kilometer langen Schleife gemeinsam mit dem Hongkong-Chinesen O´Young.

Die Zeichen stehen also gut für eine erneute Triumphfahrt unweit der Metropole Sydney. Mies: "Darryl und ich haben im letzten Jahr hervorragend harmoniert." Auch Jöns ist ein alter Bekannter. Mit dem gebürtigen Wiesbadener kämpfte Mies 2011 um die Krone des ADAC GT Masters. "Christer ist schnell und zuverlässig, allerdings kennt er die Strecke nicht. Ich weiß aus dem letzten Jahr, wie schwierig es ist, sie kennenzulernen. Doch er ist abgebrüht genug, um diese Aufgabe zu meistern", urteilt der ADAC-GT-Masters-Vizemeister von 2010, der vor seiner furiosen Bathurst-Premiere aus dem Vorjahr die Strecke nur von Onboard-Videos und aus den Trainingssitzungen kannte.

"Bathurst ist ein einzigartiger und spektakulärer Kurs", schwärmt Mies. "Zwölf Stunden auf dieser temporären Rennstrecke verlangen einem Piloten alles ab. Die 170 Meter Höhenunterschied und vielen Berg-und-Tal-Passagen erinnern mich an meine Heimstrecke, die Nürburgring-Nordschleife. Als wäre Bathurst nicht schon anspruchsvoll genug, verlaufen entlang der Strecke überwiegend Betonmauern, die nicht den kleinsten Fehler verzeihen. Es wird also kein Selbstläufer, das Rennen kann sehr schnell vorbei sein."

Doch allerhöchste Konzentration über einen langen Zeitraum zu wahren hat Christopher Mies bereits in den vergangenen Wochen ausreichend trainiert. Bei den Kartmarathon-Klassikern 24 Stunden von Köln und 24 Stunden von Leipzig sprangen für den Rheinländer die Plätze eins und zwei heraus. Doch Mies möchte die Erfolge nicht überbewerten: "Das war reiner Spaß. Jetzt konzentriere ich mich wieder auf das Wesentliche."