Knapp eine Woche nach dem ersten Rollout des Prototypen in Le Castellet wurde der Nachfolger des GT-One heute erstmals offiziell der Öffentlichkeit präsentiert. Der TS030 HYBRID konnte bereits mehrere hundert Testkilometer sammeln und soll 2012 die Vorteile des bivalenten Antriebs unter Beweis stellen. Aerodynamisch orientiert sich das Coupé am aktuellen Reglement (samt Finne über der Motorabdeckung) und etwas am Dome S102 von 2008.

Das Highlight findet man allerdings unter der Heckklappe. Ein 3,4l V8-Benzinmotor soll zusammen mit einem Elektromotor für genug Vortrieb sorgen. Den Strom bezieht die E-Maschine aus Kondensatoren, die beim Bremsen aufgeladen werden. Entwickelt wurde der TS030 bei der Toyota Motorsport GmbH in Köln Marsdorf. Bei TMG steht auch der Simulator, in dem für Wurz, Lapierre und Nakajima der Circuit de la Sarthe nachempfunden wurde. Besonders der Österreicher könnte für Toyota eine große Hilfe im Umgang mit der Hybrid-Technologie sein, durfte er schon den mittlerweile museumsreifen Peugeot 908 Hybrid4 bewegen. Ob Toyota mit der zusätzlichen Leistung die Vorder- oder die Hinterachse speist, wird noch entschieden.

Auch das bereits feststehende Einsatzteam hat Erfahrungen mit dem französischen LMP, 2011 konnte Oreca mit dem 908 die 12 Stunden von Sebring gewinnen. Mit Toyota will Teamchef Hugues de Chaunac den Gesamtsieg an der Sarthe einfahren, ein Kunststück, das Oreca 1991 mit dem Mazda 787 gelang.

Toyota wollte eigentlich nur ein Fahrzeug nach Le Mans schicken, nach dem Rückzug von Peugeot ist es umso erfreulicher, dass zwei Boliden an den Start gehen werden. Die drei Plätze im zweiten TS030 sind noch vakant, allerdings können sich der Nachwuchsmann Andrea Caldarelli und Hiroaki Ishiura aus der Super GT gute Chancen ausrechnen.

Die Saison beginnt für die Japaner in den belgischen Ardennen. Im Mai starten die Hybride beim WEC-Lauf in Spa-Francorchamps, im Juli steht dann das wichtigste Autorennen der Welt auf dem Programm.