Für manche Rennstrecken gibt es eine Art Winterschlaf, wie zum Beispiel für Spa-Francorchamps in Belgien, Assen in den Niederlanden oder auf dem Nürburgring in Deutschland, doch getestet werden muss trotzdem. Als heisser Tip für die Rennsaison 2011-Vorbereitungen gilt mittlerweile das von Klaas Zwaart erbaute Ascari Race Resort in Südspanien, nur knapp eine Autostunde vom Flughafen Malaga entfernt. Die ersten Testtage im vergangenen Dezember brachten gleichermassen für die Formel- und Porsche-Teams wie auch für das private Resort vollen Erfolg.

Dass das Ascari Race Resort in Ronda nur eine exklusive Luxus-Rennstrecke ist, die lediglich für TV-Aufnahmen oder für private geschlossene Veranstaltungen genutzt wird, ist längst überholt. Dies ermöglichte zum Beispiel auch Rennfahrer wie Markus Pommer die exklusive Rennstrecke, die er sonst nur von Computer Spielen kennt, selbst auszuprobieren. Fazit? Der F3 Cup Pilot war hellauf begeistert: "Die Strecke ist technisch gesehen nicht einfach, aber macht unheimlich viel Spass, vor allem die Bankings. Die Anlage ist gepflegt, so etwas habe ich noch nirgendwo gesehen! Die vielen Pflanzen, der Swimming Pool - das gesamte Resort ist einfach einzigartig. Vergleichbar mit Deutschland? Da fällt mir keine einzige deutsche Rennstrecke ein...vielleicht ist der Lausitzring etwas ähnlich, vom Speed her."

Ein Porsche meistert das Kurvengeschlängel auf der Strecke des Ascari Race Resorts, Foto: Ascari Race Resort
Ein Porsche meistert das Kurvengeschlängel auf der Strecke des Ascari Race Resorts, Foto: Ascari Race Resort

Für Porsche Carrera Cup Champion Nicolas Armindo war die Testwoche dagegen nicht der erste Besuch im Race Resort, knapp 10km ausserhalb von Ronda. Aber auch er bestätigt, dass es für ihn jedes Mal aufs Neue eine gute Erfahrung ist, wenn er auf der 12 Meter breiten und 5,425km langen Rennstrecke fährt: "Die Strecke ist einfach fantastisch!", so Armindo gegenüber Jackie Weiss. "Die Mischung zwischen den schnellen und langsamen Kurven macht sie so besonders. Die schnellen Passagen sind bombastisch, sehr knifflig. Und die langsamen Kurven sind ebenfalls gut mit den positiven Bankings, die das Auto sehr zum Schieben verdammen, so dass man langsamer werden muss. Die Rennstrecke ist ideal zum Testen und bringt einem Fahrer viel bei in punkto Fahrstil, schnell fahren und um das Limit zu finden."

Im neuen Jahr geht es im Ascari mit den nächsten Winter Testtagen weiter. Zwischen dem 14.-17. Februar und dem 21.-22. März haben Formel- und Tourenwagen Rennteams wieder die Möglichkeit im Race Resort ihre Autos zu testen und die Fahrer auf die Rennsaison 2011 vorzubereiten.

Motopark Oschersleben Teamchef Timo Rumpfkeil war drei Tage lang mit sechs Formel-Rennwagen im Ascari Race Resort, und konnte die Anlage auf Herz und Nieren prüfen. Sein Resümee: "Die Strecke ist ideal für uns. Wir sind in allen Belangen positiv überrascht - von der Strecke selbst, von der Anlage und dem schnittigen Service! Ich war anfangs skeptisch, weil ich nicht das Gefühl hatte, dass man als Rennteam ins Ascari zum Testen kommt, eher, dass hier nur elitäre Autopräsentationen und exklusive Events durchgeführt werden."

Rumpfkeil findet, dass die Ascari Rennstrecke gleichermassen gut zum Testen und gut zum Lernen ist: "Sie ist sehr selektiv, mit den Kombinationskurven fahrerisch sehr anspruchsvoll, was für uns natürlich gut ist. Zum Einen für das Training des Fahrers und zum Anderen für die Abstimmung der Formel 3 Autos."

Dass Rennteams in der Wintersaison gerne in den Süden Europas fahren ist wetterbedingt notwendig. Im Testkalender wird wohl in Zukunft auch verstärkt das Ascari Race Resort in Ronda stehen, denn der Marketing und Sales-Consultant Matthias Girlich freut sich nach eigenen Angaben genauso, dass die ersten Winter Testtage so gut bei den Teams angenommen wurden: "Ich freue mich sehr, dass unser Konzept und Ansatz aufgeht und sich die Rennteams bei uns so wohl fühlen. Wir werden natürlich dieses Programm weiter ausbauen und damit bestimmt auch weitere Interessenten ins Ascari bringen."