Traditionell schaltete die Ampel am Samstag um 16 Uhr auf grün, so dass Gianmaria Bruni im AF Corse Ferrari vom Platz an der Sonne aus als erster in die Senke von Eau Rouge eintauchen konnte, gefolgt vom Zweiten des Qualifyings, Dirk Müller im BMW M3GT2. Hinter Bruni entbrannte ein bayerischer Kampf zwischen BMW und Audi, der dem Ferrari-Piloten einen Abstand herausfahren lies.

Hinter den vier Autos von Schnitzer und Phoenix konnte nur Altmeister Peter Kox folgen, der wie Romain Grosjean im Mosler eine Doppelbelastung (24h und GT1WM) zu bewältigen hatte.

Von P5 kommend war Uwe Alzen im M3 zu Beginn des Rennens schneller als die GT3-Audis, konnte aber lange nicht überholen und verlor auf seinen Markenkollegen Dirk Müller. Bereits nach 20 Minuten überrundete Bruni das Schwesterauto von AF Corse, wobei weiterhin Müller mit konstantem Abstand hinter ihm lauerte und vor dem Trio Fässler (Audi), Alzen (BMW) und Kox (Lamborghini) fuhr.

Typischer Start am Samstagnachmittag

Der enge Start des 24 Stundenrennens war typisch für den mittlerweile als Sprintrennen anzusehenden ersten Stint hin zu den Boxenstopps und lies auf unterhaltsame Momente hoffen, das Fehlen der GT1-Boliden machte sich nur akustisch bemerkbar, weil die starken Fahrerteams und professionellen Mannschaften auch mit GT2 und GT3-Rennern Langstreckensport auf höchstem Niveau boten.

Bis Einbruch der Dämmerung ließen sich die Jungs um Charly Lamm nicht von der Spitze verdrängen und der M3 mit der Startnummer 79 umrundete problemlos die sieben Kilometer lange Berg- und Talbahn. Probleme gab es allerdings im Schwesterauto, in dem Uwe Alzen, Jörg Müller und Pedro Lamy aufgrund einer defekten Belüftung durchgekocht wurden. Nachdem die Strecke zum ersten Mal nach einem der vielen Regenschauern abgetrocknet war, konnte Audi nach über acht Stunden Führungsluft schnuppern. Zeitgleich verloren der Sauna-M3 und der stark besetzte Prospeed-Porsche von Westbrook, Lieb, Holzer und Goossens einige Runden in der Box.

Als nach dem Einschlag eines United Autosports Audi eine SafetyCar-Phase ausgelöst wurde, ging wieder BMW eine Minute vor der #2 (AF-Corse), #16 (IMSA-Posche), #50 (Phoenix-Audi) und eine Runde vor dem BMS-Porsche in Führung. Dahinter folgten drei Audis. Für den namhaften Porsche war das Rennen um kurz nach 2 Uhr jäh zu Ende, als Marco Holzer mit technischem Defekt ausrollte.

Zur Halbzeit des Rennens erreichte der zweite BMW wieder in die Top10, nur fünf Wagen an der Spitze des Feldes befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch innerhalb einer Runde. Eine Stunde später verabschiedeten sich zwei Autos aus der Spitzengruppe mit einem Paukenschlag: beim Überrunden kollidiert Vorjahressieger Anthony Kumpen im Phoenix-Audi mit der Startnummer 50 mit einem langsamen Porsche und wird in den Polesetter von AF Corse geschleudert - der Belgier und sein Landsmann Eric van de Poele im Ferrari damit ausgeschieden.

BMW verliert Sieg in der Schlussphase

Der zweite R8LMS von Phoenix musste das Rennen kurz nach 7 Uhr früh beenden: Andrea Piccini war bei Radillion auf Rang fünf liegend in die Reifenstapel eingeschlagen. In seiner Klasse, der GT3 war es nicht minder dramatisch als an der Spitze des Feldes! Der zeitweise führende WRT-Audi muss mit Motorenproblemen die Führung an den Ford von Marc-VDS abgeben, der kurz danach mit einem defekten Anlasser lange an der Box steht und von United Autosports an der Klassenspitze abgelöst wird. Weil auch dieser Audi (Elektronik) langsam um den Kurs schleicht, erbt Mühlner die Führung – ein Porsche mit Getriebeproblemen!

Weniger als eine Stunde vor Schluss erwischt es den führenden BMW mit Dirk Werner am Steuer: der Deutsche, der schon am Nürburgring einen Abflug mit dem M3 hatte, rutscht durch das Kiesbett und in die Reifenstapel. Beim notwendigen Boxenstopp gehen die beiden Porsche von BMS Scuderia Italia und IMSA Performance Matmut vorbei und gewinnen nach 541 Runden mit mit einer Runde Vorsprung und den Fahrern Bergmeister, Dumas, Ragginger und Henzler sowie Pilet, Long, Lietz und Narac das Rennen vor den beiden M3.

Top10-Endergebnis:

1. Nr. 23 – Porsche 911 GT3-RSR (BMS)
2. Nr. 16 – Porsche 911 GT3-RSR (IMSA)
3. Nr. 79 – BMW M3GT2 (BMW Motorsport)
4. Nr. 78 – BMW M3GT2 (BMW Motorsport)
5. Nr. 1 – Ferrari F430 (AF Corse)
6. Nr. 53 –Porsche 911 GT3-R (Mühlner)
7. Nr. 4 – Porsche 911 GT3-RSR (Prospeed)
8. Nr. 99 – Ford GT (Marc VDS)
9. Nr. 68 - Audi R8LMS (United Autosports)
10. Nr. 67 - Audi R8LMS (United Autosports)