Nachdem das Suzuki-Team sich zur Saison 2019 Andrea Iannones entledigt und sich stattdessen mit Joan Mir einen Rookie ins Haus geholt hat, ist Alex Rins die einzige Konstante im Fahrer-Lineup des japanischen Herstellers. Damit fällt ihm die wichtige Aufgabe zu, den größten Teil der Entwicklungsarbeit an der GSX-RR zu leisten. Dieser Aufgabe ist Rins allerdings voll gewachsen, ist sich Suzuki-Teammanager Davide Brivio sicher.

Rins ist mit seinen 23 Jahren mit Abstand der jüngste Fahrer, der die Entwicklungsarbeit in einem MotoGP-Werksteam quasi alleine leisten muss. Im Yamaha-Team kann man neben dem ebenfalls 23-jährigen Maverick Vinales auch noch auf die Expertise von Valentino Rossi vertrauen. Bei Suzuki wird Rookie Mir 2019 in seiner ersten MotoGP-Saison nicht viel Feedback geben können. Also bleibt die Entwicklungsarbeit größtenteils an Rins hängen, obwohl er sicherlich eine gewisse Unterstützung von Suzuki-Testfahrer und Urgestein Sylvain Guintoli erhält. Die Rennen bestreiten muss jedoch am Ende Rins, sein Feedback ist das Wichtigste.

Das der Spanier dieser Aufgabe gewachsen ist, daran hat Suzuki-Manager Brivio keinen Zweifel, wie er der englischen 'Crash.net' verriet. "Alex hat schon im vergangenen Winter seine eigenen Teile ausgewählt und hat sein eigenes Paket zusammengestellt", erklärt Brivio. Dazu gehörten unter anderem Chassis, Motoren und Schwingen.

Beim Saisonfinale 2018 in Valencia verpasste Alex Rins den Sieg knapp, Foto: Suzuki
Beim Saisonfinale 2018 in Valencia verpasste Alex Rins den Sieg knapp, Foto: Suzuki

Rins ist zwar selbst noch ein relativ neuer MotoGP-Pilot, weiß aber genau, was er will. "Wir haben festgestellt, dass Alex sehr feinfühlig und ziemlich gut darin ist, ein Bike zu entwickeln und herauszufinden, was er mag und braucht", so Brivio. "Ich bin mir sicher, dass er für den Job als führender Entwickler bereit ist, weil er das im vergangenen Jahr ja schon gemacht hat."

Und das sogar ziemlich erfolgreich. Weltmeister Marc Marquez zollte dem Suzuki-Lager am Ende der Saison Respekt, in dem er die Meinung äußerte, dass die GSX-RR mittlerweile ein Weltmeister-Motorrad sein kann. Zu Beginn des Jahres kämpfte Rins noch mit einigen Probleme, zum Ende des letzten Jahres mauserte er sich aber und stand in Japan, Malaysia und beim Saisonfinale in Valencia auf dem Podium.

So gut wie alle Experten sind sich nach diesen Leistungen einig: Im Jahr 2019 wird Rins mit der Suzuki zum ersten Mal ganz oben auf dem MotoGP-Treppchen stehen. Nach seiner konstanten Verbesserung ist es nur eine Frage der Zeit, wann es so weit ist. "Ihm gelingen manchmal so tolle Dinge, die bei ihm so einfach, oder eher natürlich, aussehen. Er verbessert sich Rennen für Rennen, lernt und wächst weiter", schwärmt Brivio von seinem jetzigen Nummer-eins-Fahrer.