Es gibt ein Urteil im Fall Nicky Hayden. Nachdem der US-Amerikaner im Mai des vergangenen Jahres bei einer Fahrradtour von einem Auto angefahren und dabei tödlich verletzt wurde, hat das Gericht in Italien nun ein Urteil gegen den Unfalllenker gefällt. Haydens Familie forderte die Maximalstrafe, so weit ist es aber nicht gekommen.

Wie die italienische Zeitung 'Rimini Today' berichtete, ist der Autofahrer, der für Haydens Unfall mitverantwortlich ist, zu einer Strafe von einem Jahr Gefängnis, dem Entzug seines Führerscheins und dem Tragen der Prozesskosten verurteilt worden. Ins Gefängnis wird der 31-Jährige allerdings nicht gehen müssen, denn die Strafe wurde auf Bewährung ausgesetzt.

Die italienische Strafverfolgung hatte von vorn herein auf eine Verurteilung von einem Jahr und zwei Monaten plädiert, da es im Fall Hayden mildernde Umstände für den Unfallfahrer gab. So soll Hayden mit Kopfhörern unterwegs gewesen sein und zudem ein Stoppschild überfahren haben. Außerdem überquerte er laut Expertenmeinungen mit ungefähr 20 km/h die Kreuzung, an der es zu dem Unfall kam. Aufgrund dieser Umstände werden Hayden selbst 30 Prozent Schuld an dem Unglück gegeben.

RIP Nicky Hayden #69: (02:03 Min.)

Trotz alledem wurde der Unfalllenker des Totschlags für schuldig befunden. Denn auch er missachtete die Straßenverkehrsordnung und soll 70 km/h in einer 50-km/h-Zone gefahren sein. Laut Experten der Strafverfolgung wäre Hayden, wenn der Autofahrer bei korrekter Geschwindigkeit gebremst hätte, jetzt noch am Leben.

Haydens Familie war während der Verhandlungen nicht anwesend, sondern überließ alles den Experten vor Ort. Im August dieses Jahres wurde bekannt, dass sie mit einer Schadensersatzforderung von sechs Millionen Euro die mögliche Höchststrafe in diesem Fall forderten. Diese Erwartungen haben sich nicht erfüllt.