Valentino Rossi und Andrea Dovizioso gehören nicht nur zu den größten Routiniers der MotoGP. Sie bewiesen in den vergangenen Jahren auch, dass sie zu den besten Taktikern zählen und sie dadurch in den Schlussphasen eines jedes Rennens zu den heißesten Eisen zählen.

In Assen wurden beide Italiener ihrem Ruf aber nicht gerecht, gerieten in der vorletzten Runde aneinander und büßten ihre Positionen auf Podestkurs dadurch an Alex Rins und Maverick Vinales ein. Nach dem Rennen machte Rossi Dovizioso daher Vorwürfe, die der aber nicht auf sich sitzen lassen wollte.

Rossi vs. Dovizioso erklärt

Was aber war genau im Rennen geschehen? In einem packenden Mehrkampf an der Spitze war drei Runden vor Ende noch nichts entschieden. Marc Marquez hatte soeben die Spitze übernommen und drohte davonzuziehen. Auf den ersten beiden Verfolgerpositionen fanden sich Dovizioso und Rossi wieder, die sich zunächst in der Schlussschikane beharkten, wo Rossi an Dovi vorbeiging.

In die erste Kurve hinein konterte der Ducati-Fahrer in der vorletzten Runde aber, während Rossi auf der Außenbahn dagegen halten wollte, keinen Platz bekam und so einen kleinen Bogen durch die Auslaufzone machen musste. Das warf ihn aus dem Kampf um Platz zwei kurzzeitig sogar auf Rang sechs zurück.

Rossi zeigte sich nach dem Rennen irritiert über Doviziosos Manöver: "Aus strategischer Sicht war diese Aktion von ihm nicht besonders clever. Wir beide hatten das Potenzial auf dem Podium zu landen, durch dieses Manöver haben wir aber alles verloren und wurden nur Vierter und Fünfter. Das ist wirklich schade."

Dovizioso wollte diese Kritik aber nicht auf sich sitzen lassen und spielte den Schwarzen Peter für die strittige Szene Rossi zu: "Ich kann seinen Ärger zwar verstehen, weil er einige Positionen verloren hat. Aber er war es, der eine falsche Entscheidung getroffen hat."

Dovizioso sieht Schuld bei Rossi

Diese falsche Entscheidung erklärte Dovi folgendermaßen: "Wir wollten beide als Erster (hinter Marquez) aus dieser Kurve kommen. Er war aber außen und daher kontrollierte ich die Situation. Er hat dann zweimal die Bremse aufgemacht, weshalb ich das auch tun musste. Dadurch wurde seine Linie sehr weit und lang, aber ich habe mir nichts vorzuwerfen."

"Es ist gegen Rennende keine gute Idee, auf der Außenbahn die Bremse zweimal zu lösen, wenn du einen Gegner innen neben dir hast. Es tut mir leid für ihn, aber das ist Rennfahren", argumentierte Dovizioso. Der fuhr mit Rang vier sein drittbestes Saisonergebnis ein, während für Rossi eine Serie von zuletzt drei Podestplätzen in Folge endete.