Die Gerüchteküche in der MotoGP um Dani Pedrosa kochte in den letzten Wochen hoch. Bei seinem Repsol Honda-Team ist der Routinier auf jeden Fall raus, wie es weitergeht, wollte Pedrosa eigentlich am Vortag des Barcelona-GPs bekanntgeben. So kam es jedoch nicht.

Stattdessen erklärte Pedrosa in seinem Debrief am Donnerstag, dass es Neuigkeiten über seine Zukunft frühestens in ein paar Tagen geben wir. "Ich habe gesagt, ich würde in Barcelona etwas über meine Zukunft sagen, weil ich erwartet habe, dass ich es dann kann", so Pedrosa am Donnerstag. " Aber das ist im Moment leider nicht so." Dann entschuldigte sich der Repsol Honda-Pilot bei allen anwesenden Journalisten dafür, sie auf die Folter gespannt zu haben. "Es tut mir leid, dass das jetzt so eine große Sache geworden ist."

Pedrosa stellte aber auch klar, dass es nicht um eine Entscheidung für oder gegen einen Rücktritt aus der Königsklasse geht. Diese Gerüchte waren zuletzt im Fahrerlager aufgekommen. Stattdessen sprach Pedrosa von mehreren Optionen, die er gegeneinander abwägen muss. "Ich kann nur sagen, dass ich einige gute Optionen auf dem Tisch habe, die aber alle noch nicht geregelt sind. Mehr kann ich über meine Zukunft im Moment nicht sagen."

Das ist nicht nur für gespannte Fans und Journalisten der MotoGP keine gute Nachricht, sondern auch Pedrosa selbst ist über diese Entwicklung alles andere als glücklich. "Ich wollte eigentlich schon alles vor dem Wochenende geregelt haben, weil ich dann ab sofort mit einem besseren Gefühl fahren könnte. Aber im Moment ist alles noch nicht so klar, wie ich es mir gewünscht hätte."

Eine Entscheidung in Eile zu treffen kommt für Pedrosa aber absolut nicht in Frage. "Ich möchte über diese Entscheidung nachdenken und keine Eile walten lassen. Ich möchte ja die richtige Entscheidung treffen", gibt er zu bedenken. "Aber ich denke, in den nächsten paar Tagen weiß ich mehr."

Dani Pedrosa und Marc Marquez sind Teamkollegen, Foto: HRC
Dani Pedrosa und Marc Marquez sind Teamkollegen, Foto: HRC

Während des Rennwochenendes brauchen MotoGP-Fans aber wohl kaum mit einer Entscheidung Pedrosas rechnen. "Ich denke nicht, dass ich meine Entscheidung während des Rennwochenendes fällen werde, denn ich will mich auf das Rennen konzentrieren", erklärt Pedrosa. "Ich möchte über so etwas nicht nachdenken, während ich mit der Konkurrenz kämpfe. Das ist nicht gut für die Konzentration."

Welche Optionen Pedrosa genau offen hat, wollte der Repsol Honda-Pilot nicht verraten. "Ich kann über meine Optionen im Moment nicht sprechen", antwortete er auf vermehrte Anfragen. "Ich werde es noch, aber nicht heute." Die Zukunft Pedrosas ist also weiter offen. Ob MotoGP, Moto2, Superbikes oder doch der Rücktritt - alles ist offen. Wobei Pedrosas Optionenauswahl nicht danach klingt, als würde der Rücktritt die größte Option für den Spanier sein, sondern vielmehr eine von vielen.

Vielleicht hat sein Noch-Teamkollege Marc Marquez am Ende Recht. Denn Marquez glaubt nicht, dass Pedrosa mit der Saison 2019 in Rente geht. "Mein Gefühl sagt mir, dass er nicht aufhört", erklärte Marquez in der Pressekonferenz von Barcelona. "Er schätze, er wird sich ein gutes MotoGP-Projekt suchen. Aber das ist nur mein Gefühl, wissen tue ich es natürlich nicht."

Auch andere Konkurrenten Pedrosas zeigten sich über die Möglichkeit, ihn aus dem MotoGP-Paddock verabschieden zu müssen, wenig begeistert. "Vielleicht hört er auf, was sehr schade wäre", findet Valentino Rossi. "Er ist eine der stärksten MotoGP-Piloten, ein sehr harter Rivale und das schon so lange." Bereits seit dem Jahr 2006 kämpfen Pedrosa und Rossi in der Königsklasse gegeneinander, also seit nunmehr zwölf Jahren. "Ich würde mich freuen, wenn er weitermacht. Es wäre gut für ihn und für die Weltmeisterschaft, wenn er das tut."

Rossi und Ex-Teamkollege Lorenzo sind nur selten einer Meinung, aber im Fall Pedrosa stimmt Lorenzo dem Doktor zu. "Wir hoffen alle, dass er weitermacht", glaubt Lorenzo. "Er ist einer der fünf besten Piloten in der WM und wenn er gehen würde, würden wir einen tollen Fahrer verlieren."