Stefan Bradl wird für seine Tätigkeit als Testfahrer bei Honda mit einem weiteren Wildcard-Einsatz belohnt. Anfang Mai wurde ja schon bekannt, dass Bradl den Grand Prix von Tschechien in Brünn am 5. August bestreiten wird. Nun segnete die Grand-Prix-Commission, deren Erlaubnis für alle Wildcard-Einsätze erforderlich ist, auch Bradls Auftritt beim San-Marino-GP in Misano am zweiten September-Wochenende ab.

Bradl ist seit dieser Saison ja als Testpilot für das MotoGP-Projekt von Honda tätig, wo man ein europäisches Entwicklungsteam aufbaut, um die Zusammenarbeit mit dem hier stationierten Repsol-Werksteam zu erleichtern.

Für Bradl werden die Einsätze in Brünn und Misano die ersten in der MotoGP seit der Saison 2016 sein, als er Stammfahrer bei Aprilia war. 2017 wechselte er mit großen Erwartungen zum Honda-Team in die Superbike-WM. Die Saison war aber von technischen Problemen mit der damals neuen Honda Fireblade und mehreren Verletzungen für Bradl geprägt.

Ursprünglich bestand die Hoffnung, Bradl könnte sich mit guten Leistungen bei seinen Wildcard-Einsätzen vielleicht wieder für einen Stammplatz in der MotoGP 2019 empfehlen. Dafür kommen die Rennen in Brünn und Misano aber wohl zu spät, sind doch jetzt bereits fast alle Plätze für die kommende Saison vergeben.

Bradl ist mittlerweile 28 Jahre alt und kann auf einige Erfolge in der Motorrad-Weltmeisterschaft zurückblicken. In 173 Rennen feierte er sieben Siege und stand 19 Mal auf dem Podium. 2011 krönte er sich gegen Marc Marquez zum Moto2-Weltmeister und stieg in der Folgesaison in die MotoGP auf, wo er 2013 in Laguna Seca seine einzige Pole Position und mit Platz zwei auch seine einzige Podiumsplatzierung in der Königsklasse holte.