Die Emotionen bei Valentino Rossi kochen nach wie vor hoch. Vor einer Woche wurde der MotoGP-Superstar in Argentinien von Marc Marquez abgeräumt und holte danach zu einer Wutrede gegen den Fahrstil des amtierenden Weltmeisters aus.

MotoGP Argentinien: Das Chaos-Rennen in der Analyse (25:04 Min.)

Am Samstagabend legte Rossi mit einem Posting auf Instagram nach. Dieses zeigt ein normales Rennbild von Rossi, das nicht weiter für Aufsehen sorgen würde. Allerdings zündelt Rossi im Text erneut gegen Marquez: "Schwieriges Rennen, zerstört von einem gefährlichen Fahrer."

Seit dem Vorfall in Argentinien intervenierte Rossi mehrfach gegen Marquez. Unmittelbar nach dem Rennen protestierte er gemeinsam mit der Yamaha-Teamführung bei der MotoGP-Rennleitung. Rossi forderte weitere Konsequenzen gegen Marquez, doch die Offiziellen beließen es bei der kurz nach Zieleinlauf ausgesprochenen Strafe.

Marquez war nachträglich mit 30 Sekunden Strafzeit belegt worden, was ihn von Rang fünf außerhalb der Punkteränge katapultierte. Zuvor hatte der MotoGP-Champion bereits eine Durchfahrtsstrafe wegen seiner kurzen Geisterfahrt in der Startaufstellung bekommen sowie eine Drop-Strafe (eine Position zurückfallen lassen) wegen einer rüden Attacke gegen Aleix Espargaro.

Rossi fand klare Worte

"Er hat unseren Sport zerstört, denn er hat keinerlei Respekt für seine Gegner", hatte Rossi nach dem Rennen gegen Marquez gewettert und rechtfertige sich: "Ich habe mit der Rennleitung gesprochen, weil ich mich von ihnen nicht beschützt gefühlt habe. Heute ist nichts passiert, aber er wird genau das Gleiche wieder machen, wenn nicht irgendetwas geschieht."

Das Verhalten von Marquez beim MotoGP-Rennen in Argentinien wird auch kommende Woche in Austin Thema sein. Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta hat bereits angekündigt, darüber in der Safety Commission am Freitagabend mit den Fahrern zu sprechen. Bis dahin versuchen die Verantwortlichen der Motorrad-WM alles, um eine weitere Eskalation zu verhindern.

So werden Rossi und Marquez nicht an der offiziellen Pressekonferenz vor dem Rennen teilnehmen. Stattdessen sprechen beide in ihren eigenen Teamräumlichkeiten getrennt voneinander zur Presse.

Deeskalation sieht anders aus

Auch FIM-Präsident Vito Ippolito rief in einem offenen Brief zur Deeskalation auf und nahm dabei auch Rossi in die Pflicht: "Valentino Rossi hat einige sehr harte Aussagen getätigt. Ich weiß nicht, ob er wirklich so denkt, aber ich kann es mir nicht vorstellen. Ich denke, dass die Situation hier ähnlich ist wie bei Marc. Der eine war während des Rennens in Trance und der andere nach dem Rennen zu emotional."

"Unsere Aufgabe als FIM ist es, die Piloten zu erziehen. Wir werden nicht zulassen, dass die Dinge aus dem Ruder laufen", so Ippolito. Mit seinem Instagram-Posting trägt Rossi jedenfalls nicht zur Deeskalation bei. Somit ist zu befürchten, dass auch seine Fans ihre Hasstiraden gegen Marquez in den sozialen Netzwerken nicht stoppen werden.