Der Argentinien-Grand-Prix der MotoGP bot viele Aufreger: Das Startchaos, die Kollision von Marc Marquez und Valentino Rossi oder der Zwischenfall mit Johann Zarco und Dani Pedrosa. Etwas untergegangen ist dabei ein Crash zwischen Danilo Petrucci und Aleix Espargaro. Petrucci krachte in die Seite von Espargaros Aprilia. Der Zusammenprall sei viel schlimmer gewesen als der mit Marc Marquez, meinte Espargaro daraufhin. Im Gegensatz zu Marquez kam Petrucci aber ohne Strafe davon.

Petruccis Team war dennoch der Meinung, dass die Situation in manchen Medien falsch dargestellt wurde und verschickte deshalb am Dienstagabend eine Pressemitteilung mit folgendem Inhalt, den man auch auf Twitter teilte:

"Alma Pramac Racing möchte seine Enttäuschung über einige Kommentare in den Medien betreffend Danilo Petruccis Rennen kundtun.
Der Kontakt zwischen Danilo Petrucci und Aleix Espargaro hatte für beide Fahrer keine Konsequenzen die Fortsetzung des Rennens betreffend, wird aber dennoch in einer Reihe mit den Manövern von Johann Zarco und Marc Marquez gegen Dani Pedrosa und Valentino genannt.
Danilo Petrucci wurde selbst in der letzten Runde von Syahrin berührt, musste eine weite Linie fahren und Andrea Iannone somit vorbeilassen.
Wir hoffen, dass diese Ansichten von den erwähnten Medien geteilt und analysiert werden."

Wenig später reagierte Espargaro auf Twitter auf die Presseaussendung von Pramac. "Hahahaha, er hat mich härter getroffen als Marquez! Bullshit! Es gibt ein Bild davon, also hört auf zu lügen. Petrucci fährt immer so!", schrieb der Aprilia-Pilot.

Pramac-Teamchef Francesco Guidotti hat schnell eine Antwort parat: "Petrucci war auf jeden Fall nicht so hart wie du gegen Dovizioso in Argentinien 2017! Hör du auf Bullshit zu reden und versuch lieber, das in der Safety Commission anzusprechen und nicht auf Twitter."

Guidotti spielte damit auf die Kollision zwischen Espargaro und Dovizioso im letztjährigen Argentinien-Grand-Prix an. Espargaro verlor damals die Kontrolle über seine Aprilia, räumte damit Dovizioso ab und beendete somit für beide Fahrer das Rennen.

"Du hast nicht das Recht, mir zu sagen, was ich zu tun habe. Und ja, ich habe damals einen großen Fehler mit Dovi gemacht und habe mich bei ihm entschuldigt. Außerdem habe ich keinen Bullshit erzählt und die Leute belogen so wie es dein Team macht!", antwortete Espargaro.

Unterstützung erhielt Espargaro von WSBK-Pilot Eugene Laverty. Er wurde in seiner MotoGP-Zeit selbst von Petrucci abgeräumt, 2016 in der letzten Kurve des Österreich-Grand-Prix in Spielberg: "Es ist gut, dass du darüber sprichst, Aleix. Ich habe schon 2016 in Österreich versucht, das zu erklären, denn wiederholte Vergehen müssen ernster genommen werden. Petrucci hat meinen Bruder schon 2013 in Aragon mit seinem üblichen Versuch eines Überholmanövers verletzt und sich nicht einmal entschuldigt."

Eine gänzlich andere Meinung vertrat hingegen Avintia-Pilot Xavier Simeon. Er warf Espargaro Kalkül vor: "Am Ende sind es immer dieselben Fahrer, die sich beschweren. Ihnen geht es nur um die Aufmerksamkeit der Medien und das ihr Name sichtbar ist."

Espargaro nahm daraufhin Simeon ins Visier, der seinen MotoGP-Platz 2018 in erster Linie aufgrund einer großen finanziellen Mitgift eines Sponsors erhielt: "Hahaha, es gibt zahlreiche andere Fahrer die sich über viele Dinge beschweren können. Zum Beispiel über Fahrer, die dafür zahlen, um Rennen zu fahren, während viele gute Piloten zuhause bleiben müssen."

Nach einem weiteren Schlagabtausch beendete Simeon die Diskussion mit folgenden Worten: "Jetzt bin ich mir nur bei einer Sache sicher: Dass du verdammt dumm bist. Und danke für deine Aufmerksamkeit und dass du dir die Zeit genommen hast, auf meine Tweets zu antworten."

Espargaro blockierte Simeon daraufhin auf Twitter.