Im Vorjahr kam Jorge Lorenzo als erhoffter Heilsbringer zu Ducati. Mit der größten Gage der gesamten MotoGP wurde er nach Borgo Panigale gelockt, wo man dementsprechend nichts Geringeres als den Weltmeisterstitel von Lorenzo erwartet. Bislang ist der dreifache MotoGP-Champion davon aber noch weit entfernt.

Im Vorjahr gewann Lorenzo erstmals seit 2005 und zum ersten Mal überhaupt in der MotoGP kein einziges Rennen, stand in 18 Grands Prix lediglich drei Mal auf dem Podium und beendete die Saison nur auf dem siebten Gesamtrang. Auch 2018 lief für Lorenzo bislang nicht nach Wunsch. In den Wintertestfahrten schwankten seine Leistungen von überragend bis unterirdisch, im ersten Saisonrennen in Katar stürzte er unverschuldet auf Rang zehn liegend nach einem Bremsdefekt.

Lorenzo muss sich also steigern, so viel ist klar. Er ist fest entschlossen und optimistisch, das auch zu schaffen. "Das Ziel ist vielleicht näher als wir denken. Wir müssen uns einfach weiter dieser Herausforderung stellen", erklärte er am Donnerstag in Argentinien gegenüber 'Sky Italia'.

Jorge Lorenzo verweist auf MotoGP-Erfolge

Lorenzo vertraut dabei auf sein großes Talent: "Es gibt zwei Fahrer, die den entscheidenden Unterschied machen können, wenn sie sich auf dem Motorrad wohlfühlen. Ich bin einer davon. Es gibt einige Piloten, die Rennen gewinnen können, aber nicht jeder kann zwölf Siege in einer Saison holen so wie ich und Marc oder einen fünften Platz mit gebrochenem Schlüsselbein einfahren, so wie ich es schon gemacht habe."

2010 stellte Lorenzo den bis heute geltenden Punkterekord in der MotoGP auf, Foto: Milagro
2010 stellte Lorenzo den bis heute geltenden Punkterekord in der MotoGP auf, Foto: Milagro

Dass Lorenzo zu den herausragenden Piloten der MotoGP zählt, steht außer Zweifel. Ob seine Aussage, dass nur er und Marc Marquez den entscheidenden Unterschied ausmachen können, positiv aufgenommen wird, darf aber zumindest bezweifelt werden. Immerhin ist das aktuelle Feld der Königsklasse das vielleicht stärkste und ausgeglichenste ihrer Geschichte. Fahrer wie Andrea Dovizioso, Maverick Vinales, Dani Pedrosa und natürlich Valentino Rossi dürfen sich definitiv als Weltklassepiloten bezeichnen.