Die MotoGP gilt schon seit einigen Jahren als spektakulärste Motorsport-Disziplin des Planeten. Das Niveau in der Königsklasse der Motorrad-WM nimmt von Jahr zu Jahr zu, sowohl auf der technischen Seite als auch bei den Fahrern selbst. Prognosen sind nur noch bei genauer Analyse aller Rundenzeiten einigermaßen möglich.

Denn das Feld rückt Jahr für Jahr enger zusammen. Bei den Wintertests lag auf den längeren Strecken in Malaysia und Katar das gesamte Feld von 24 Fahrern teilweise innerhalb von zwei Sekunden. Und das auf Strecken mit einer Rundenzeit von knapp zwei Minuten. Kein Wunder, dass man momentan zweifellos von einer goldenen MotoGP-Ära reden kann.

Vor allem seit Einführung der Einheits-Elektronik und der Michelin-Reifen zur Saison 2016 liefert die MotoGP fast an jedem Rennwochenende eine beispiellose Show ab. Doch nicht nur das: Ergebnisse lassen sich kaum vorhersagen, da die Bedingungen einem Hersteller auf der einen Strecke in die Karten spielen können, auf einer anderen wiederum nicht. So ist auch Abwechslung garantiert, wie die neun verschiedenen Sieger in 2016 belegen. 2017 standen in der ersten Saisonhälfte zehn verschiedene Fahrer auf dem Podest.

Unter diesen Voraussetzungen Weltmeister-Tipps abzugeben, fällt irrsinnig schwer. Sogar eine Einschätzung, wer am Ende überhaupt um den Titel kämpfen könnte, kommt einem Glücksspiel gleich. Denn in der MotoGP-Saison 2018 gibt es dafür sehr viele Anwärter. Die Redaktion von Motorsport-Magazin.com hat sich im oben verlinkten Artikel an einer Prognose versucht, und auch die MotoGP-Fahrer wurden auf der Donnerstags-PK in Katar nach ihren Tipps gefragt. Das haben Marc Marquez, Andrea Dovizioso, Maverick Vinales, Valentino Rossi, Johann Zarco und Andrea Iannone darauf geantwortet:

MotoGP-Weltmeister 2018: Das sagen Rossi, Marquez und Co.

Marc Marquez: "Das ist unmöglich zu sagen. Letztes Jahr hatte ich vier Fahrer genannt, und da war Andrea nicht dabei. Alle Jungs hier, aber ich will keine Namen nennen. Ich glaube einfach an mich selbst."

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Andrea Dovizioso: "So ist es, wir liegen alle sehr eng beisammen. In Wahrheit kämpfen mindestens fünf oder sechs Fahrer um den Titel, so wie es letztes Jahr zur Saisonmitte war. Alles kann passieren. Sicher hat Marc in den letzten Jahren gewonnen. Aber ich denke, das ist völlig offen."

Maverick Vinales: "Schwierig zu sagen. Wir waren letztes Jahr in den ersten Rennen sehr stark und sind dann etwas zurückgefallen. Daher ist es jetzt schwierig zu sagen. Ich würde sagen: Alle, die hier sitzen, und noch zwei oder drei Fahrer mehr. Dieses Jahr ist es noch enger, also muss man noch bereiter sein."

Valentino Rossi: "Ich denke, dieses Jahr ist wohl das ausgeglichenste der Geschichte. Ich habe mir die Pace von allen beim Katar-Test hier angeschaut. Mindestens alle Fahrer hier plus Pedrosa, Rins, vielleicht Crutchlow und Petrucci... Zu Beginn sind es also acht oder neun Fahrer, aber dann wird es von Rennen zu Rennen weniger. Aber viele Fahrer haben das Potenzial, im ersten Rennen zu siegen."

Johann Zarco: "Es gibt viele Fahrer, zuerst natürlich Marc. Er ist momentan die Referenz. Das Ziel in der WM ist es, ihn zu schlagen, denn er ist überall der Konstanteste."

Andrea Iannone: "Ich denke, viele Fahrer haben dieses Jahr eine sehr gute Möglichkeit. Von Rennen zu Rennen wird die Situation klarer. Alle Werksfahrer und auch ein paar Piloten aus Privatteams wie Petrucci und Zarco waren bei allen Tests wirklich schnell. Sie werden sicher vorne bleiben und um die Meisterschaft kämpfen."

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