"Yamaha hat sich wieder mit Rossi geeinigt. Für 2019 wurde bereits unterschrieben, für 2020 gibt es eine Option", posaunte MotoGP-Manager Carlo Pernat unmittelbar vor dem Test in Thailand gegenüber italienischen Medien heraus.

Eine mutmaßliche Einigung, von der man bei Yamaha aber noch nichts wissen will. Im Interview mit motogp.com dementierte Renndirektor Lin Jarvis die Vertragsunterzeichnung: "Vielleicht weiß er (Pernat) irgendetwas, das ich nicht weiß. Aber normalerweise bereite ich die Verträge vor und ich kann versichern, dass noch nichts unterschrieben ist."

Pernat holte einst Valentino Rossi bei Aprilia in die Motorrad-WM und managte später Fahrer wie Max Biaggi oder Marco Simoncelli. Aktuell kümmert er sich um die Geschäfte von Andrea Iannone. Wie sein derzeitiger Schützling fällt Pernat gerne mit markigen Ansagen auf, verfügt aufgrund seiner Kontakte aber oft über erstaunliche Insider-Informationen.

Yamaha geht von Rossi-Verbleib aus

Dass Rossi wohl weitermachen wird, gilt mittlerweile aber als offenes Geheimnis. Das gab in Thailand auch Jarvis zu: "Ich gehe davon aus, dass er auch 2019 für uns fährt." Gespräche habe es bereits gegeben, doch beide Seiten hätten aktuell keinen Zeitdruck: "Wir haben gemeinsam entschieden, ein paar Tests abzuwarten, vielleicht sogar ein paar Rennen."

"Valentino hat die Absicht und das Verlangen, weiterzumachen. Es ist aktuell aber noch unklar, ob er lieber für ein oder gleich für zwei Jahre unterschreiben möchte", so Jarvis. Rossi feiert am ersten Testtag in Thailand bereits seinen 39. Geburtstag und ist somit der mit Abstand älteste Fahrer der MotoGP.

Keine Eile beim neuen Vertrag

Erst fünf Fahrer in der Geschichte der Motorrad-WM konnten nach ihrem 39. Geburtstag noch ein Rennen der höchsten Klasse gewinnen - der letzte war Jack Findlay (42) im Jahr 1977. Rossi jagt aktuell noch die Rekorde für klassenübergreifende Siege (Rossi 115; Giacomo Agostini 122) und Titel in der Königsklasse (Rossi 7; Agostini 8).

Rossis Teamkollege Maverick Vinales konnte bereits vor Beginn der Wintertests bei der offiziellen Yamaha-Präsentation in Madrid seine Vertragsverlängerung bis Ende 2020 bekanntgeben. "Maverick wollte das so", erklärte Jarvis nun. "Er wollte sich vor Saisonstart den Druck von den Schultern nehmen. Wir glauben an ihn und sehen eine lange gemeinsame Karriere mit ihm."

Wann Rossi seinen neuen Vertrag unterschreiben wird, ist noch unklar. "Wir haben uns keine Deadline gesetzt", stellte Jarvis klar.