Entgegen früherer Ankündigungen, nach denen er ein Jahr Auszeit nehmen und Zeit mit seiner Familie verbringen wolle, hat Casey Stoner nun doch seinen Wechsel in die V8 Supercar-Meisterschaft angekündigt. Er wird für das Topteam Triple Eight Engineering starten, allerdings zunächst in der Dunlop Development Series, einer Serie für Nachwuchsfahrer, die von dort aus im Erfolgsfall in die Topkategorie aufsteigen. Gesponsert wird er unter anderem von Red Bull und Pirtek.

"Das wird ein Lehrjahr, um zu sehen, wie ich mich schlage und wie ich den Sport mag", sagte der zweifache MotoGP-Weltmeister gegenüber dem Daily Telegraph. Eine Exit-Option sei allerdings gegeben: "Wir werden definitiv mit Leidenschaft an die Sache herangehen, aber gleichzeitig wollen wir noch nicht zu tief eintauchen, für den Fall, dass das nichts für uns ist. Ich wollte erst 75 Prozent der Rennen in Angriff nehmen, habe mich jetzt aber dazu entschieden, sie alle zu fahren. Ich will so viel Zeit wie möglich hinterm Lenkrad verbringen, um zu verstehen, wie es sich anfühlt, ein V8 Supercar zu fahren."

Ob Stoner auch in Bathurst startet, ist noch nicht klar, Foto: V8 Supercars Championship
Ob Stoner auch in Bathurst startet, ist noch nicht klar, Foto: V8 Supercars Championship

Das Sponsoring übernimmt neben Triple-Eight-Hauptsponsor Red Bull der Autozubehörlieferer Pirtek. "Obwohl Casey zweifacher Weltmeister ist, kommt er als Rookie in diese Serie", sagte Pirtek-Manager Stephen Dutton. "Wir sind gespannt darauf, ihn bei den V8 Supercars mit einem erfolgreichen Team wie Triple Eight zu sehen." Pirtek ist kein Noname bei den V8 Supercars: Marcos Ambrose, der heute in der NASCAR unterwegs ist, holte unter dieser Flagge zwei Meisterschaften in den Jahren 2003 und 2004.

Auf den Spuren von Wayne Gardner

"Ich kann nicht versprechen, zu erreichen, was Marcos gelungen ist, bevor er in die NASCAR gewechselt ist", grinste Stoner. "Aber wir werden versuchen, zu lernen und so uns so schnell wie möglich weiter zu entwickeln." Roland Dane, Teamchef von Triple Eight Engineering, zieht aber bereits Parallelen: "Wie Marcos ist auch Casey ein ultimativer Profi und ich denke, dass jeder, der involviert ist, sich darauf freut, ihn bei der Umstellung von zwei auf vier Räder zu unterstützen."

Casey Stoner begibt sich mit diesem Schritt in die Fußstapfen von Wayne Gardner, der in den 90er-Jahren nach Ende seiner Motorradkarriere sich in der damals noch auf den Namen "Australische Tourenwagen Meisterschaft" hörenden V8-Meisterschaft versuchte. Er schlug sich dort, auf den ehemaligen Formel-1-Weltmeister Alan Jones treffend, durchaus achtbar, fiel jedoch durch eine Reihe von Unfällen auf. Gegen die Tourenwage-Asse hatten weder er noch Jones eine reelle Chance, doch 1997 gelang ihm doch noch ein Laufsieg im Calder Park. Gardner fuhr danach bis 2002 Tourenwagenrennen in Japan.