Die MotoE-Testfahrten auf dem Circuito de Jerez sind durch einen großen Brand im Fahrerlager überschattet worden. Verletzt wurde niemand, allerdings wurden alle der 18 MotoE-Bike bei dem Brand zerstört, wie eines der Teams gegenüber Motorsport-Magazin.com bestätigte. Die Katastrophe hat zur Folge, dass auch der geplante Saisonstart in Jerez (5. Mai) abgesagt werden muss. Das gab die Dorna in den Mittagsstunden bekannt.

Während der MotoE-Testfahrten, die vom 13. bis 15. März im spanischen Jerez stattfinden sollten, hatte die von allen Teams genutzte Garagen-Anlage gegen 00:15 Uhr Donnerstagnacht Feuer gefangen. Serien-Chef Nicolas Goubert gab am Donnerstagnachmittag in einer Videobotschaft über die exakte Ursache Auskunft.

"Am Ende des Tages kamen die Bikes zurück an die Box und die Teams haben sie gewartet. Danach ließen wir eine kleine Gruppe von vier Leuten zurück, die sich um das Laden der Motorräder für den nächsten Tag kümmerten. Am Ende dieses Ladeprozesses, sahen sie aus einer der Boxen Rauch aufsteigen und haben bemerkt, dass eine der Ladestationen Feuer gefangen hatte", so Goubert.

Das Feuer trotzte den Löschversuchen und rasch stand der gesamte Komplex im Vollbrand. Dem MotoE-Test bereitete das ein jähes Ende, die Teams befinden sich mittlerweile schon auf der Heimreise. Durch den Verlust aller MotoE-Bikes sind nicht nur die Tests abgesagt, auch der Start der MotoE-Saison muss dadurch zumindest verschoben werden.

Denn die Bikes, die während der Einsätze im Rahmen der MotoGP-Weltmeisterschaft gefahren werden, sind keine Serien-Motorräder. Stattdessen wird mit verbesserten Versionen von Energicas Superbikes gefahren. In nur sechs Wochen 18 neue Motorräder zu produzieren dürfte den italienischen Hersteller vor Schwierigkeiten stellen.

Hinzu kommt, dass die MotoE-Teams durch den Brand nicht nur Bike-Schäden hinnehmen musste, sondern auch ihr Equipment verloren haben, darunter Werkzeuge, Laptops und die Ausrüstungen der Piloten. "Wir haben hier viel verloren", gestand Goubert. "Aber wir werden weitermachen und diese Rennserie noch 2019 an den Start bringen."

Der Rennkalender soll nun überarbeitet werden, denn durch die Absage des Auftakts in Jerez würde die Saison aktuell am 19. Mai in Le Mans starten und lediglich fünf Rennen an vier Wochenenden umfassen. Gegenüber der FIM erklärte die Dorna, trotz der zusätzlichen Arbeit sicherstellen zu wollen, dass der World Cup so schnell wie möglich ausgetragen werden kann.

FIM-Präsident Jorge Viegas äußerte sich in einer Presseaussendung der FIM wie folgt: "Es ist ein schreckliches Ereignis, aber ich bin mir sicher, dass alle, die an diesem neuen, aufregenden Abenteuer arbeiten, die Stärke und Motivation finden werden, dieses unglückliche Geschehnis zu überstehen und aus der Meisterschaft einen Erfolg machen werden. Wir freuen uns darauf, das alles hinter uns zu lassen und sehen zuversichtlich in die Zukunft."