Sein drittes Jahr im GT3-Sport war für Patric Niederhauser in mehrerlei Hinsicht ein besonderes. Der Schweizer Pilot aus Kirchdorf wechselte sein Dienstgefährt, das Team, die Serie und vertrautes Terrain. Ein neues Kapitel schlug Niederhauser in der Blancpain GT Series Asia auf. Gemeinsam mit seinem neuen Team GruppeM Racing ging der 27-Jährige ein neues Abenteuer ein und kämpfte auf Traditionskursen wie dem Suzuka International Racing Course, dem Fuji Speedway oder dem Shanghai International Circuit vom ersten Rennwochenende an um die Meisterschaft.

Neben der Saison in der Blancpain GT Series Asia ging Niederhauser für Reiter Engineering an den Start. Für den österreichischen Rennstall bestritt der Schweizer die Saisonstarts des GT4 Central European Cup und des Blancpain GT Series Endurance Cup. Im tschechischen Most holte er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Marylin Niederhauser einen Doppelsieg zum Saisonauftakt im KTM X-Bow. Nachdem der Schweizer bereits zuvor in der Blancpain GT Serie mit einer starken Performance überzeugt hatte, bot ihm Reiter Engineering darauf ein Cockpit für die gesamte Saison an.

Big in Japan - Niederhauser in Asien bis zum Schluss im Titelkampf
Besser hätte die Saison für den Schweizer nicht beginnen können. Bereits im ersten Rennen auf dem ehemaligen Formel-1-Kurs in Sepang/Malaysia triumphierte Niederhauser gemeinsam mit seinem Teamkollegen Bastian. Im ersten Rennen im Mercedes-AMG GT3 überhaupt zog Niederhauser alle Register und sicherte im zweiten Stint den ersten Saisonsieg. Doch bereits das unverschuldete Aus im zweiten Rennen in Sepang deutete an, wie ruppig es im GT-Sport zugehen kann.

Zwei weitere Male stand der Schweizer in der Blancpain GT Series Asia ganz oben auf dem Treppchen. Im thailändischen Buriram, dem zweiten Saisonlauf und auf dem Traditionskurs in Fuji glänzte Niederhauser mit weiteren Siegen. Hinzu kamen zwei Pole Positions in Buriram und in Ningbo in China, ein weiterer Podestplatz in Suzuka sowie eine schnellste Runde auf dem Fuji Speedway.

Bis zum Saisonfinale in Ningbo hielt der GruppeM Racing-Pilot die Spannung aufrecht. Trotz idealer Voraussetzungen in den beiden Rennen - Niederhauser und Bastian fuhren die Startplätze eins und vier heraus - reichte es am Ende nicht. In beiden Läufen sah das Fahrerduo die Zielflagge nicht, beide Male unverschuldet.

Patric Niederhauser zur Blancpain GT Series Asia: "Ich bin grundsätzlich mit unserer Saison zufrieden, wir hatten einen tollen Speed und sind in der Gesamtwertung aufs Podium gekommen. Es gibt also viel Positives zu berichten. Hinsichtlich der Tatsache, dass ich vor dem Saisonauftakt lediglich einen halben Testtag Zeit hatte, mich auf den Mercedes-AMG GT3 einzuschießen und ich sonst nur an den Rennwochenenden darin gefahren bin, bin ich mit meiner Performance über das Jahr gesehen, sehr zufrieden. Wir haben drei Siege eingefahren, wir hätten auch beim Finalwochenende wieder um den Sieg fahren können. Wir hatten bis auf Shanghai immer die Pace für Rennsiege. Deswegen war es grundsätzlich eine sehr positive Saison. Ich bin froh, Teil von GruppeM Racing zu sein. Jeder einzelne arbeitet hochprofessionell und die Atmosphäre im Team ist einfach unglaublich."

Edeljoker für Reiter Engineering
Ein ganz spezielles Rennwochenende erlebte Niederhauser Anfang Mai. Zum Saisonauftakt des GT4 Central European Cup fuhr der Schweizer für Reiter Engineering an der Seite seiner Lebensgefährtin Marylin. Zwei Siege, eine schnellste Runde und eine Pole Position - und das alles an einem Wochenende. Im KTM X-Bow ließ der 27-Jährige nichts anbrennen und verhalf seiner Teamkollegin zu einer frühen Führung in der Meisterschaft.

Niederhausers Talent als Racer, Teamplayer und Mentor für die jüngeren Fahrer beeindruckte Reiter Engineering. Das Team aus Österreich bot dem Schweizer darauf an, die Saison im Blancpain GT Series Endurance Cup für Reiter Young Stars zu bestreiten. Bereits beim Saisonauftakt trumpfte Niederhauser auf, fuhr in seiner Qualifying-Gruppe nicht nur die schnellste Zeit: Es war gleichzeitig die schnellste Runde des gesamten Wochenendes. Im Rennen überzeugte Niederhauser im Lamborghini Gallardo GT3 R-EX zudem mit der schnellsten Rennrunde. Ein technisches Problem und eine Durchfahrtsstrafe vereitelten letztlich eine Topposition. Zwei weitere Rennen in Le Castellet und Barcelona, Niederhausers erklärter Lieblingsstrecke, standen noch auf dem Programm des Schweizers.

Patric Niederhauser über seine Rolle als Edeljoker bei Reiter Engineering: "Mit Marylin das Cockpit zu teilen, war einfach fantastisch. Dass wir das Wochenende noch dermaßen dominiert haben, war das Sahnehäubchen auf der Torte. Ich kam mit Reiter Engineering sofort hervorragend klar. Nachdem ich zuvor bereits beim Saisonauftakt der Blancpain Endurance Series in Monza überzeugt hatte, bot mir Reiter Engineering ein Cockpit für die gesamte Saison an. Die schnellste Runde des gesamten Wochenendes in Monza bleibt eines der Highlights dieses großartigen Jahres. Zudem bin ich dem Team unglaublich dankbar für das Saisonfinale auf meiner Lieblingsstrecke in Barcelona. Jeder einzelne Kilometer dort ist für mich ein Genuss und endlich konnte ich mein erstes Rennen in einem GT3-Auto auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya bestreiten."