Glaubt man den Kollegen von Autosport dann liegt Robert Kubicas Zukunft wohl in der europäischen Rallyemeisterschaft (ERC). Dort könnte er mit einem auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen Ford Fiesta RRC für M-Sport an den Start gehen. Die FIA soll einer entsprechenden Anpassung des Boliden bereits zugestimmt haben.

Kubica verletzte sich bei der Ronde di Andora im Februar vergangenen Jahres schwer, vor allem seine rechte Hand wurde dabei in Mitleidenschaft gezogen. Daher bedient der Pole Knöpfe und Schalter mit der linken Hand, mit der rechten kann er lediglich das Lenkrad halten und unter Einsatz des gesamten Arms in die Kurven einlenken.

"Wir würden sehr gerne in Zukunft mit Robert arbeiten", erklärte M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson, der sich als großer Fan des ehemaligen Formel-1-Piloten zeigt. "Er hat ein großes Talent, egal welches Auto er fährt, aber sein Speed bei den jüngsten Events ist ein Hinweis darauf, wie schnell er in einem Rallye-Auto ist." Im Moment gebe es jedoch nichts weiter zu sagen, es gebe lediglich Gespräche. Im Sommer testete Kubica bereits die WRC-Variante des Ford Fiesta und beeindruckte Wilson mit seiner Pace.

Doch nicht nur der M-Sport-Teamchef, auch der Leiter der Motorsportentwicklung bei Eurosport Events, dem Vermarkter der Serie, wäre von einem Engagement Kubicas begeistert. "Es wäre unglaublich, wenn Kubica in die ERC käme. Es ist eine einzigartige Geschichte, aber er hat bewiesen, dass er im Rallyesport extrem schnell ist", erklärte Francois Ribeiro. "Er könnte ein Star sein und gleichzeitig in einer unglaublich wettbewerbsfähigen Umgebung lernen, was er auch muss. Die ERC würde ihm dabei die Chance bieten, gegen eine Mischung aus jungen und erfahrenen Fahren zu kämpfen und er würde auch von der Promotion, der Live-Übertragung im Fernsehen und der Erfahrung, die wir haben, profitieren", machte er Kubica die Serie schmackhaft.

Motorsport-Magazin.com meint: Robert Kubica erklärte bereits, dass er, sollte er sich für den Rallyesport entscheiden, nur an einem langfristigen Projekt interessiert wäre. Ein solches könnte mit M-Sport in der ERC durchaus möglich sein. Er hätte Zeit zum Lernen und mit Aufstiegschancen in die IRC oder WRC auch Perspektiven für die fernere Zukunft. Denn der Pole ist nach seinem schweren Unfall dazu gezwungen, sich eine "zweite" Motorsportkarriere aufzubauen. Ein direkter Einstieg in die WRC käme 2013 wohl noch zu früh. Zudem hätte die ERC mit der Rallye Polen ein Schmankerl für ihn parat.