Die GP2 Series wird ab 9. März Geschichte sein. Zumindest ihr Name, denn wie Motorsport-Magazin.com zugetragen wurde, wird die höchste Nachwuchsklasse künftig unter der Bezeichnung "Formel 2" unter dem Dach des Automobil-Weltverbandes ausgetragen. Ein entsprechender Beschluss der FIA soll bereits am Donnerstag im Rahmen des World Motorsport Council in Genf abgesegnet werden.

Für das Format der Rennserie selbst ändert sich vorerst wenig. Die teilnehmenden Piloten profitieren allerdings von einer Aufwertung ihrer Punkte im Rahmen des Superlizenz-Systems für die Formel 1. Bislang erhielt etwa der GP2-Meister 50 Punkte für die Superlizenz, in der künftigen Formel 2 sind es 60. Auch für die Ränge zwei bis zehn im Gesamtklassement gibt es künftig mehr Superlizenz-Punkte.

FIA bringt Formelsport wieder komplett unter ihr Dach

Die FIA entledigt sich mit der Übernahme der GP2 einer weiteren Ecclestone-Hinterlassenschaft. Der Formel-1-Zampano hatte die Serie 2005 als Nachfolger der unter FIA-Schirmherrschaft stehenden Formel 3000 installiert, bis zuletzt war die GP2 in Besitz des ehemaligen F1-Rechteinhabers CVC Capital gestanden.

Mit dem WMSC-Beschluss nimmt die FIA die sportlich erfolgreichste Nachwuchsklasse zur Formel 1, die unter anderem Nico Rosberg oder Lewis Hamilton hervorbrachte, wieder unter ihre eigenen Fittiche und führt somit ihren Weg fort, die unzähligen Monoposto-Rennserien weltweit wieder unter ein Dach zu bringen. Mit dem Konzept der neuen Formel 3 und der Formel 4 mit einheitlichem Reglement in verschiedenen Ländern ist das bereits geglückt.

Formel 2 - ein Name mit Geschichte

Der Name "Formel 2" hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Nach dem Zweiten Weltkrieg als Format entwickelt, bildete die Rennserie bis einschließlich 1984 eine Art zweite Liga zur Formel 1 unter dem Einsatz schwächerer Motoren und leichterer Autos. Parallele Einsätze von Motorsport-Stars der damaligen Zeit in Formel 1 und Formel 2 waren vor allem in den Sechziger- und Siebzigerjahren keine Seltenheit.

1985 löste die FIA die F2 durch die kostengünstigere Formel 3000 ab, die zudem bewusst als Nachwuchsserie aufgebaut wurde. 2009 versuchte die FIA die Formel 2 als billige Alternative zur GP2 und der World Series von Renault wieder zu etablieren. Mit günstigen Einheitsautos und einem von der Formel 1 unabhängigen Rennkalender scheiterte das Format allerdings nach nur vier Jahren. Die vier Formel-2-Champions dieser Zeit verpassten allesamt die Beförderung zu Einsatzfahrern in der Formel 1: Andy Soucek, Dean Stoneman, Mirko Bortolotti und Luciano Bacheta bestritten nie einen F1-GP.