Ende gut, alles gut für Conor Daly. Nachdem der Amerikaner am Samstag gelbe Flaggen übersehen, dafür eine Durchfahrtsstrafe erhalten hatte und vom achten auf den 13. Platz zurückgefallen war, holte er am Sonntag in Malaysia als Siebter seine ersten Punkte in der GP2. "Es war wirklich cool. Ich habe zuvor nicht viel Zeit um Auto verbracht, aber das Team hat wirklich gute Leute zusammengestellt - die Ingenieure sind wirklich sehr stark und tolle Jungs", freute sich der Hilmer-Pilot im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Wenn man ein Auto hat, das sich gut anfühlt und schnell ist, hilft das dem Fahrer", betonte er. "Ich musste nur die Strecke lernen und weitere Erfahrung sammeln. Wir haben gezeigt, dass wir definitiv die Pace für die Spitze haben."

Großes Lob erntete Daly naturgemäß von seinem Teamchef Franz Hilmer, der jedoch noch ein wenig der vergebenen Chance vom Samstag hinterhertrauerte, wie er gegenüber Motorsport-Magazin.com verriet. "Wir sind sehr zufrieden, auch wenn wir gestern natürlich ein bisschen enttäuscht waren, denn ohne die Durchfahrtsstrafe wäre Conor Achter geworden und heute auf der Pole gestanden. Aber wir müssen und haben das akzeptiert." Sehr erfreut zeigte sich Hilmer auch über die guten Rundenzeiten seines Schützlings, die konstant auf einem hohen Niveau blieben. "Conor hat auch am Ende des Rennens noch sensationelle Zeiten gefahren", lobte er. "Er ist sensationell. Richtig cool und immer gut drauf."

Mit dem Vater in die Königsklasse

Daly startete in der vergangenen Saison in der GP3 für Lotus ART als Teamkollege von Daniel Abt und erzielte neben einem Sieg fünf weitere Podestplätze. Allerdings habe der 21-Jährige noch einige Fehler begangen, an deren Behebung er im Winter hart arbeitete. "Bisher läuft es richtig gut", strahlte er. Große Unterstützung erhält der Amerikaner von seinem Vater, dem ehemaligen Formel-1-Piloten Derek Daly. "Mein Dad ist ein großartiger Coach und mein Manager. Er arbeitet hart, um für mich alles zusammenzubekommen", erklärte Daly. "Ich hätte mir gewünscht, dass er in seiner Rennfahrerkarriere mehr Geld verdient hätte, aber das war leider nicht der Fall", lachte er. "Aber er kennt wirklich viele Leute und macht einen tollen Job."

Derek Daly betritt 48 GP, Foto: Sutton
Derek Daly betritt 48 GP, Foto: Sutton

Momentan gehe es vor allem darum, noch mehr Leute zu finden, um ein gutes finanzielles Paket zu schnüren. Wie es um seine unmittelbare Zukunft bestellt ist, weiß Daly derzeit dennoch nicht. "Ich weiß nicht, was passieren wird, aber wir arbeiten daran", sagte er. "Ich denke, das Wochenende hat uns wirklich geholfen." Das Ziel des Jungspunds ist jedenfalls klar, er möchte seinem Vater nacheifern und irgendwann in der Königsklasse seine Runden drehen. "Ich würde liebend gerne in die Formel 1", betonte er. "Es ist das Ziel, einen Amerikaner zurück in die Formel 1 zubekommen. Ich werde es versuchen."

Betrachtet man die Ergebnisse aus Malaysia, scheint Hilmers Taktik aufzugehen. Bei den Testfahrten in Jerez ließ das Team mit Tom Dillmann noch einen erfahreneren Mann antreten, um zu demonstrieren, wie schnell der Bolide ist, setzte dann aber mit Daly und Pal Verhaug auf jüngere Piloten. "Unsere weitere Strategie ist es nicht, Fahrer umsonst fahren zu lassen, um zu zeigen, wie schnell das Auto ist, sondern wir wollen mit Rookies arbeiten und Erfolg haben", stellte der Teamchef klar. "Das ist die Botschaft, die wir hoffentlich gesendet haben."