Das Race of Champions hat sich zu einem der beliebtesten Events für die Fahrer entwickelt. Die Besten der Besten treten in harten Duellen in verschiedensten Fahrzeugen gegeneinander an. Da das Thema eSport auch im Motorsport immer mehr an Bedeutung gewinnt, hat auch das Race of Champions reagiert und in diesem Jahr relativ kurzfristig eine Premiere einberufen.

Zum ersten Mal gab es eine eSport-Variante des Events bei dem die Simracer jedoch nicht nur virtuell sondern auch in realen Fahrzeugen gegeneinander antraten. Aufgrund der kurzfristigen Planung wurden in diesem Jahr keine Vorentscheide gefahren, sondern vier der besten Simracer der Welt eingeladen.

Enzo Bonito, iRacing Blancpain GT3 Sprint Champion und mehrfacher Weltrekordhalter in Assetto Corsa und F1 2017 setzte sich gegen eWTCC-Meister Alexander Dornieden, den F1 eSports Weltmeister Brendon Leigh und den dreimaligen Project CARS Weltmeister Kevin Leaune durch. Doch nicht nur auf der virtuellen Strecke war der Italiener der Konkurrenz überlegen.

Nach nur wenigen Trainingsrunden mit Stuntlegende Terry Grant als Coach mussten die Simracer als Teil der Challenge eine Runde auf dem ROC-Kurs absolvieren, die von David Coulthard, Tom Kristensen und Petter Solberg bewertet wurde. Als Einziger erhielt Bonito die volle Punktzahl, obwohl er nie zuvor in einem Rennwagen gesessen hatte.

"Um ehrlich zu sein, es war erst ein wenig angsteinflößend ins Auto zu steigen, aber es ging besser als gedacht und es fühlte sich natürlich an", gab Bonito nach dem Event zu. "Wir waren beeindruckt von ihrer Pace", gestand der zweimalige WRC-Champion und ROC-Finalist Petter Solberg.

eROC 2018: Enzo Bonito siegt bei der Premiere: (01:02 Min.)

Mit dem Sieg qualifizierte er sich für den ROC Nations Cup als Partner des World's Fastest Gamers 2017 Rudy van Buren, der nach dem Gewinn des Titels bei McLaren eine Anstellung als Simulatorfahrer bekam sowie ein Ausscheidungsduell gegen van Buren für den Einzelwettkampf.

Simracer schlagen sich gut

Dass die Profis den Simracern aufgrund der Erfahrung im Auto einiges Voraus haben, war klar. Dennoch schlugen sich die virtuellen Rennfahrer erstaunlich gut. Besonders Rudy van Buren war ein starker Gegner. In den Duellen gegen Tom Kristensen verlor der Niederländer gerade einmal zwei Zehntelsekunden.

Sein Duell gegen McLaren-Ersatzfahrer Lando Norris gewann er sogar. Im Ariel Atom bekam van Buren den Sieg jedoch geschenkt, als Joel Eriksson sein Fahrzeug in die Bande setzte. Enzo Bonito hatte es etwas schwieriger. Er bekam mit Petter Solberg und David Coulthard aber auch die drei Teilnehmer des Halbfinals als Konkurrenten. Dennoch schlug er sich ordentlich.

Der Einzelwettbewerb war für Bonito bereits nach der Vorrunde vorbei, die er gegen van Buren verlor. Der Niederländer hingegen zeigte sich in der Gruppenphase erneut stark, hatte mit David Coulthard, Tom Kristensen und Timo Bernhard aber eine enorme Aufgabe. Das Duell gegen Bernhard konnte er im KTM X-Bow sogar für sich entscheiden, gegen die späteren Halbfinalteilnehmer hatte er aber keine Chance mehr. Immerhin bewies er einem Rückstand von jeweils unter einer Sekunde trotzdem eine starke Pace.

ROC-Präsident will eROC erweitern

Fredrik Johnsson, Präsident des Race of Champions betonte nach dem Event jedoch, dass die Premiere des eROC erst der Beginn sei. "Jetzt wollen wir den eROC für alle auf der Welt zugänglich machen, egal ob man auf dem Smartphone, Tablet oder einem anderen Gerät spielt. Alle werden die Chance haben am Wettkampf teilzunehmen."