An der Spitze kontrollierte Sebastien Buemi zu Beginn das Rennen vor Pascal Wehrlein, der auf seine Chance wartete, doch Sam Bird konnte den Mahindra-Piloten überholen und startete die Attacke auf Buemi. Im Mittelfeld gab es derweil einen engen Kampf zwischen Alexander Sims, Günther, Oliver Rowland, Robin Frijns und Mitch Evans.

Lucas Di Grassi kämpfte sich derweil nach seiner Rückversetzung unaufhaltsam durch das Feld und war kurz nach der Halbzeit bereits auf Rang elf, hatte aber noch zwei Untersuchungen gegen sich laufen. An der Spitze wurde es nach der Halbzeit wieder deutlich enger, denn Pascal Wehrlein konnte auf die Spitze wieder aufschließen.

Dann die Überraschung: Erneut leistete sich einer der Führenden einen großen Fehler. Sebastien Buemi verlor die Kontrolle und beschädigte sich seinen Boliden. Bird erbte die Führung knapp vor Wehrlein. Sims und Abt waren bereits deutlich abgeschlagen, kämpften aber noch um das Podium. Kurz vor dem Ende des Rennens startete Wehrlein noch einen Angriff, aber weil seine Batterie überhitzte, musste er sich zurückfallen lassen.

Dennoch rettete Wehrlein in seinem zweiten Formel-E-Rennen das erste Podium. Alexander Sims komplettierte das Podium. Aber nur für kurze Zeit, denn der BMW-Pilot bekam noch eine Durchfahrtsstrafe ebenso wie Lucas di Grassi. Sims fiel auf Platz acht zurück, Di Grassi auf Position zwölf.

Die Meisterschaft: Mit dem Sieg übernimmt Sam Bird die Führung in der Meisterschaft mit 43 Punkten. Jerome D'Ambrosio fällt auf Platz zwei zurück mit nur einem Zähler Rückstand. Robin Frijns liegt mit 28 Punkten auf dem dritten Platz, den er sich mit dem amtierenden Champion Jean-Eric Vergne weiterhin teilt.

Die Startaufstellung: In der Qualifikation sicherte sich Lucas di Grassi mit der besten Zeit die Pole Position, doch weil er die Inlap in der Gruppenphase der Qualifikation nicht regelgerecht absolvierte, wurde er auf den letzten Platz zurückversetzt. Sebastien Buemi erbte die Pole Position vor Pascal Wehrlein und Daniel Abt. Sam Bird, Stoffel Vandoorne, Edoardo Mortara, Maximilian Günther, Alexander Sims, Felipe Massa und Jose-Maria Lopez komplettierten die Top-Ten. Der Meisterschaftsführende Jerome D'Ambrosio ging nach einer verpatzten Qualifikation nur von Startplatz 20 ins Rennen.

Der Start: Anders als in Marrakesch verlief der Start deutlich gesitteter und es gab keine großen Kollisionen oder Platzverluste. Günther büßte gleich zwei Plätze ein, Abt verlor in der ersten Runde auch noch eine Position an Sam Bird. Ansonsten blieb das Feld sehr geordnet. Abgesehen von ein paar verlorenen Teilen gab es keine Verluste in der Anfangsphase.

Der Fanboost: Seit dieser Saison erhalten 5 statt wie bisher 3 Fahrer den Fanboost. In Santiago waren Stoffel Vandoorne, Antonio Felix da Costa, Sebastien Buemi, Daniel Abt und Jerome D'Ambrosio die fünf Piloten, die noch einmal zusätzlich Extraleistung abrufen durfte. Da Costa konnte damit jedoch wenig anfangen, weil er nach einem unfreiwilligen Boxenbesuch viel Rückstand auf die Konkurrenz hatte.

Der Attack Mode: Eine halbe Stunde vor dem Rennstart gab die FIA die genauen Details zum Einsatz des Attack Mode in Santiago. bekannt: Wie schon in Marrakesch muss jeder Fahrer muss den Power-Boost zweimal im Rennen einsetzen, die zusätzliche Leistung von 225 statt 200 kW steht jeweils für 240 Sekunden zur Verfügung. Die Aktivierungszone in Santiago lag erneut auf der Außenseite einer mittelschnellen Kurve, bei der es besonders auf den Ausgang ankam. Sebastien Buemi führte das Rennen nicht nur an, sondern aktivierte auch als Erster den Attack Mode. Wie schon in Marrakesch aktivierte Günther auch in Santiago als einer der ersten Fahrer die Zusatzleistung, profitierte davon aber nicht so sehr, da er das Rennen mit einem Problem aufgeben musste.

Die Zwischenfälle: Tom Dillmann war der erste Fahrer, der das Rennen aufgeben musste. Schon in Runde eins fiel plötzlich der komplette Antrieb des NIO-Piloten aus. Jean-Eric Vergne erlebte erneut ein Rennen zum Vergessen. Der Franzose wurde angeschoben und drehte sich, was ihn ans Ende des Feldes zurückwarf. Nach einer Kollision mit Rowland musste auch Massa das Rennen aufgeben, weil er sich die Aufhängung dabei beschädigte.

Auch für Maximilian Günther nahm das Rennen keinen guten Verlauf, denn er musste seinen Boliden in den Punkten liegend abstellen. Edoardo Mortara verlor auch zwei Plätze, nachdem er von Sims gedreht wurde. Stoffel Vandoorne profitierte davon und gewann auch eine Position. Es war ein Rennen der Dreher, denn auch Jose-Maria Lopez wurde unsanft aus dem Weg befördert. Eine Strafe gab es für Gary Paffett. Der Brite im HWA musste einmal durch die Box fahren, weil er zu viel Leistung verwendet hatte.

Gleich mehrfach musste das Rennen jedoch mit Full Course Yellow eingefroren werden. Einmal beim Ausfall von Günther, einmal beim Ausfall von Vandoorne, nachdem dieser einfach den Grip verlor und in die Wand gefahren war. Ähnliches passierte Sebstien Buemi, der dadurch seine Führung verlor und das Rennen sogar aufgeben musste. Auch für Oliver Rowland war das Rennen frühzeitig beendet, nachdem auch er in die Wand abflog.