42 Rennen lang war es trocken... Eigentlich unglaublich: In der vierjährigen Geschichte der Formel E gab es bislang nicht ein einziges Regenrennen. Egal, auf welchem Kontinent die Elektro-Rennserie seit der Premiere 2014 in Peking fuhr, stets war es trocken. Ausgerechnet am kommenden Wochenende könnte der Rekord ein Ende finden. Für den ersten Zürich ePrix (Sonntag, 10. Juni) in der Geschichte der Formel E ist Regen vorhergesagt.

Erstmal seit mehr als 60 Jahren findet wieder ein Rundstreckenrennen in der Schweiz statt - und das wird nach aktuellem Stand mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nass. Für den ePrix am Sonntag sind zum Rennstart um 18:00 Uhr 90 Prozent Regenwahrscheinlichkeit vorhergesagt. Zwischen 14:00 und 17:00 Uhr beträgt die Niederschlagswahrscheinlichkeit bereits 65 Prozent.

Es brauchte wohl ungewöhnliche Umstände für das erste Regen-Rennen in der Historie der Formel E. Eigentlich werden die Rennen an Samstagen ausgetragen. In Zürich wurde eine Ausnahme gemacht und das Rennen auf Sonntag verschoben, um den Verkehr in der Schweizer Metropole nicht zu sehr zu beeinträchtigen.

Und: Üblicherweise erfolgt der Rennstart in der Formel E um 16:00 Uhr Ortszeit. Ausnahmsweise in Zürich schalten die Ampeln zwei Stunden später, also um 18:00 Uhr, auf grün. So soll eine Überschneidung mit dem gleichzeitig stattfindenden Tennis-Turnier French Open samt Schweizer Superstar Roger Federer vermieden werden.

Schon zuletzt in Berlin wurde der Rennstart um 2 Stunden verschoben, damit die ARD das Rennen in die Berichterstattung rund ums DFB-Fußballpokalfinale einbetten konnte. Am Samstag um 16:00 Uhr in Zürich sind übrigens 0 Prozent Regenwahrscheinlichkeit vorausgesagt...

René Rast: Was bringt ein Rennsimulator? (06:12 Min.)

Zwar ist das Wetter in diesen Tagen in Europa ziemlich wechselhaft, gern auch vom einen auf den anderen Tag. Zuschauer des Zürich ePrix sollten aber vorsichtshalber einen Regenschirm einpacken. Immerhin: Bis mittags soll es trocken bleiben und bei erwarteten Temperaturen von rund 24 Grad lässt sich auch der Regen besser aushalten.

Regnerische Rennen gab es noch nicht, dafür aber nasse Qualifyings. Bei beiden London ePrix 2015 und 2016 wurden die Fahrer im Qualifying mit Regen konfrontiert. Der besondere Reiz daran in der Formel E: Es gibt im Gegensatz zu den meisten anderen Rennserien einen Allwetterreifen statt Slicks. Um die Nachhaltigkeit der Serie zu bewerben, verzichteten Formel E und Reifenhersteller Michelin auf unterschiedliche Mischungen.

Auf die Batterie-Technik hatte Regen in der Vergangenheit keinerlei Einfluss. Auch in dieser Saison drehten die Formel-E-Rennwagen schon Runden im Nassen: beim Rookie-Test nach dem Rennen in Marrakesch im Januar herrschten zeitweise nasse Bedingungen, die sich ausschließlich in den Rundenzeiten niederschlugen, für die Fahrer aber keine Gefahr darstellten.