Der Punta del Este ePrix der Formel E sorgte einmal mehr für Schlagzeilen. Um die Welt ging aber nicht die Renn-Action, sondern vielmehr die kuriose Strafe für Lucas di Grassi nach seinem Podestplatz. Weil der Audi-Pilot die falsche Rennunterwäsche benutzte, wurde er von der FIA zu einer Geldstrafe von 10.000 verdonnert und kassierte obendrein drei Strafpunkte. Di Grassi, der für das Rennen keine unbenutzte, feuerfeste Unterwäsche mehr übrig hatte, sah seinen Fehler ein. Es war nicht die erste kuriose Strafe in der laufenden Formel-E-Saison...

1. - Der Wifi-Vorfall in Mexiko

Beim vorangegangenen Rennen in Mexiko wurden vier Teams wegen eines ungewöhnlichen Vorfalls mit einer Geldstrafe belegt. Dragon Racing, Jaguar, Renault e.dams und Venturi mussten je 5.000 Euro zahlen, weil sie an ihren Kommandoständen unerlaubte Wifi-Frequenzen benutzten. 3.500 Euro wurden zur Bewährung ausgesetzt, im Wiederholungsfall kündigte die FIA aber sogar Disqualifikationen an. Der Grund für die Bestrafung: Die Frequenzen hätten die Datensysteme der Rennleitung stören können.

2. - Die glimpfliche Doppelsieger-Geldstrafe

Das hätte auch ganz anders ausgehen können... In Santiago kassierte das Team Techeetah eine deftige Geldstrafe nach dem historischen Doppelsieg durch Jean-Eric Vergne und Andre Lotterer. Der China-Rennstall musste die beträchtliche Summe von 30.000 Euro zahlen, weil die Gurtsysteme in beiden Autos bearbeitet worden waren. Nicht wenige im Fahrerlager hatten mit einer Disqualifikation gerechnet. Stattdessen kam Techeetah mit der reinen Geldstrafe glimpflich davon.

3. - Papiere bitte, Herr Abt

Die wohl bitterste Strafe der aktuellen Saison 2017/18. Daniel Abt überquerte die Ziellinie beim Sonntagsrennen in Hongkong als Erster, verlor seinen Sieg aber nachträglich am grünen Tisch. Stunden nach Rennende wurde der Audi-Pilot disqualifiziert - wegen falscher Eintragungen im Wagenpass seines zweiten Autos! Die Sicherheitsaufkleber an den Inverter- und MGU-Einheiten stimmten nicht mit denen überein, die Audi in den Technischen Papieren zur Verfügung gestellt hatte, würde man im Amtsdeutsch sagen. Abt revanchierte sich später mit dem Sieg in Mexiko.

4. - Zelt und Mann angefahren - milde Strafe

Für den ersten Aufreger der Saison sorgte Sam Bird bei seinem Sieg im 1. Hongkong-Rennen. Der Virgin-Pilot verlor in der Boxengasse auf dem Weg zum Autowechsel etwas die Kontrolle und erwischte dabei das Teamzelt und eine umstehende Person. Dafür bekam Bird lediglich eine Durchfahrts-Strafe aufgebrummt - deren Ausmaße sich in Grenzen hielten und trotz derer Bird die Führung behielt. Kurioserweise bestrafte die FIA den Briten später noch mit einer 10-Platz-Strafe für das 2. Rennen in Hongkong, was eine gewisse Konsequenz seitens der Rennleitung durchaus vermissen ließ.

5. - Lotterers Vierfach-Strafe beim Debüt

So hatte sich Andre Lotterer sein Debüt in der Formel E sicherlich nicht vorgestellt. Der mehrfache Le-Mans-Sieger bekam bei seinem ersten Rennen in Hongkong zu spüren, dass die Uhren in der Formel E auch mal anders ticken können. So schaffte es der Techeetah-Rookie tatsächlich, sich innerhalb eines Rennens vier Strafen einzuhandeln. Zunächst hatte das Team das Kühlsystem in der Startaufstellung nicht rechtzeitig entfernt, dann wurde Lotterer zweimal bestraft, weil er das Auto nicht komplett stoppte, nachdem er in der Schikane abgekürzt hatte. Obendrein erfolgte die Disqualifikation, weil er sein Auto nach Rennende nicht ordnungsgemäß abgeschaltet hatte. Lotterer: "Ich bin es ja eigentlich gewohnt, den Motor zu hören..."