Der nächste Big Player verlässt die Formel 1 und schließt sich stattdessen der Formel E an: Nach Hugo Boss wendet nun auch Versicherungsriese Allianz der F1 den Rücken. Zum Ende des Jahres ist Schluss, nachdem die Allianz seit 2000 Sponsor des Safety Car und Medical Car sowie ab 2011 Partner des Mercedes-Teams gewesen war.

Vor dem Abschied ließ sich die Allianz eine deftige Kritik an der Formel 1 nicht nehmen. "Die Formel 1 hat den digitalen Anschluss zunächst verpasst, die jungen Zielgruppen erreichen wir über Bandenwerbung und Hospitality nicht mehr", sagte Christian Deuringer, Director Global Brand Management bei der Allianz.

Der Versicherer unterstützt die Formel E bereits seit Jahresbeginn 2017 als Sponsor, wird nun aber sogar mit einem Investment als strategischer Partner in die erste rein elektrische Rennserie der Welt einsteigen. Das berichtet das Magazin Horizont an diesem Donnerstag.

Die ausgebaute Zusammenarbeit zeigte sich beim Saisonauftakt in Hongkong am vergangenen Wochenende. Die Allianz nutzte den Double-Header als Startschuss für ihre neue Markenausrichtung mit einer Reihe von Partnerschaften, digitalen und analogen Aktivitäten sowie einer Online-Plattform für Crowd-generated Content.

Die Allianz hat den Hauptvorteil der Formel E für sich entdeckt: Die Serie kommt direkt zu den Menschen, der Weg an die Rennstrecke erübrigt sich. Dabei fokussieren sich Sponsoren wie die Allianz schon lange nicht mehr auf die reinen Motorsport-Fans. "In erster Linie geht es um die Möglichkeit, zentral in den Städten direkt mit einer interessanten und jungen Zielgruppe in Kontakt zu treten und Front Runner in einem aufstrebenden Markt zu sein", sagt Deuringer.