Portrait:

Nelson Piquet jr., auch Nelsinho ("der kleine Nelson") genannt, folgt ganz der Familientradition. Sein Vater Nelson ist dreifacher Formel 1-Weltmeister und unterstützt die Motorsportambitionen seines Sprösslings mit vollem Einsatz.

Nachdem er sich, angefangen 1993 beim Kartsport, durch diverse südamerikanische Formelmeisterschaften fuhr, wechselte Piquet 2003 in die Britische Formel 3. Dort fuhr er zwei Saisons und konnte im letzten Rennen die Meisterschaft für sich entscheiden.

Nelsinhos Vater gründete in der Zwischenzeit das Team "Piquet Sports" in der GP2, hauptsächlich um seinem Sohn ein konkurrenzfähiges Cockpit bieten zu können. Die erste Saison verlief eher durchwachsen, im Jahr 2006 konnte Nelsinho hingegen Vizemeister werden - den Titel holte sich Lewis Hamilton.

Die Saison 2007 verbrachte Piquet als Testfahrer bei Renault; Ende 2007 wurde er dann als zweiter Fahrer an der Seite von Rückkehrer Fernando Alonso für 2008 bestätigt. Neben Alonso machte er lange Zeit eine eher schlechte Figur, konnte aber beim Großen Preis von Hockenheim mit cleverer Taktik überraschend auf den zweiten Platz fahren.

In Singapur löste Piquet mit einem Unfall eine für seinen Teamkollegen Alonso günstige Safety-Car-Phase aus, die dem Spanier zum Rennsieg verhalf. Nachdem Piquet ein Jahr später nach enttäuschenden Leistungen von Renault entlassen worden war, ging er an die Öffentlichkeit und gab bekannt, dass die Teamführung um Teamchef Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symonds ihn zum absichtlichen Verursachen des Unfalls gedrängt hatte.

Briatore und Symonds wurden daraufhin von der FIA für mehrere Jahre gesperrt, wohingegen Piquet und sein Vater ein Gerichtsverfahren gegen den Rennstall gewannen, der sie der Falschaussage bezichtigt hatte.

Nach seinem Formel-1-Aus trat Piquet für mehrere Jahre in verschiedenen NASCAR-Serien an, der große Erfolg stellte sich jedoch nicht ein. Ganz anders in der neugegründeten FIA Formel-E-Meisterschaft: Piquet gewann in der Premierensaison 2014/15 der Elektrorennserie mit zwei Rennsiegen und drei weiteren Podiumsplatzierungen prompt den Titel. Die nächste Saison verlief hingegen enttäuschend, der Brasilianer kam mit nur acht Punkten nicht über den 15. Gesamtrang hinaus.